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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 183
(PDF, 86 MB)
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„Die Welt, die ich kannte, liegt im Staub" 133

Sprachrohr aller kämpferischen Republikaner".11 Pro Jahrgang
sind 52 Hefte erschienen, andere regelmäßige Mitarbeiter waren
Julius Bab, Robert Breuer, Friedrich Dessauer, Ludwig Haas,
Oscar Müller, Heinrich Teipel, Paul Wahl u. a. Unter den gelegentlichen
Beiträgern ist auch Theodor Heuß zu nennen. Ein
wohl nicht vollständiges Werkverzeichnis der Beiträge von Kurt
Offenburg in der „Deutschen Republik" über zeitgenössische
Autoren nennt folgende Titel: Jack London, der Mann und das
Werk; Martin Anderson Nexö; Heinrich Mann; Knut Hamsun;
Maxim Gorkis Werk und Leben; Joyce, Jugendbildnis; Klop-
stock und Friedericus Rex; Sinclair: Petroleum; Mensch und
Länderschicksal; Revolutionär und Schieber; Hamsun: Landstreicher
.12

Ein Beitrag von Kurt Offenburg über James Joyce aus der
„Deutschen Republik" (Frankfurt, April 1928) wurde erst in
jüngerer Zeit wieder abgedruckt.13 Darin schrieb er: „Das Werk
beruht auf einer neuen Art Seelenforschung, die man mit Recht
Tiefenpsychologie nennen kann (...) Was ist uns der Ire Dädalus
mit allen Eierschalen seiner Kindheitslibido und dialektischen
Glaubensspielerei, was ist uns der englisch-jüdische Kleinbürger
Leopold Bloom und seine aus Sexus und Kleingeld gebaute Lebensgefährtin
Marion? - man ist schon auf Seite 300 durch
Wiederholungen und Abschweifungen bis in die Nerven irritiert
, und man wird auf Seite 301 hineingerissen in den
Drehrausch dieses Werkes: ist selbst Dädalus und Bloom und
das Weib bis zur letzten Seite! Also: Trotz Formchaos, trotz
Überindividualisierung das starke Werk eines Dichters. (...) Joyces
,Ulysses' ist wie Geburt und Welterlebnis seines Verfassers:
eine abseitige und einmalige Angelegenheit."

Kurt Offenburg
aus: Struve,
s. Anm. 29

„Glühende Welt": unter diesem Titel erschien 1928 im Arbeiterjugend
-Verlag ein schmales Bändchen mit Gedichten von
Julius Zerfass (1886-1956), eines Arbeiterdichters und späteren
Exilschriftstellers, für das Kurt Offenburg ebenfalls eine Einleitung
geschrieben hatte.14 Schon in seiner Anthologie „Arbeiterdichtung
der Gegenwart" (1925) hatte Kurt Offenburg
über Zerfass geschrieben und dessen Texte (Gedichte und
Märchen) vorgestellt: „Man spürt in den Arbeiten von Zerfass
den Gärtner: die harmonische Bindung an Erde und Pflanze.
Die Gedichte haben etwas von dem Gleichmaß des Säens und
dem freudevollen und gelassenen Warten auf die Ernte. Auch
die Prosa dieses Dichters ist wie in einer ruhigen Einsamkeit
ersonnen; und selbst wenn Aufruhr, Raserei der Städte und
vorwärtsdrängender Schrei der Technik in den Werken erscheint
, - so werden sie unwirklich und behutsam. Wie so


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