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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 196
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196 Ralf Bernd Herden

Kindheit und Jugend

Die Eltern Otto und Ida Goeringer hatten 1874 geheiratet, und
ließen sich 1890 scheiden.2 Über Irma heißt es im Allgemeinen
nur, „sie habe auswärts geheiratet",3 und lediglich Chronist
Adolf Schmid widmet ihr einen Absatz. Hiernach habe Irma
Goeringer im Jahre 1896 den Frankfurter Architekten Jacobi4
geheiratet, sich 1899 wieder scheiden lassen und sei danach
unter ihrem Mädchennamen - sie habe in zweiter Ehe Schürfer
geheißen - schriftstellerisch tätig gewesen.5

Über ihr frühes Schicksal wissen wir bisher noch nichts. Es ist
anzunehmen, dass sie nach dem Besuch der örtlichen Grundschule
in Bad Rippoldsau „den Weg junger Damen der besseren
Stände" ging und auf ein Pensionat geschickt wurde. Dabei
wurde damals mehr auf kulturelle, als auf wissenschaftliche
oder praktische Fähigkeiten Wert gelegt. Eine junge Dame von
Stand hatte ja standesgemäß zu heiraten.

Wissensdurstig und lernbegierig muss sie gewesen sein. Es
ist anzunehmen, dass sie in einem für damalige Zeiten ungewöhnlichen
Umfang Privatstunden erhielt. Man muss daran
denken, dass Frauen in Deutschland erstmals im Sommersemester
1900 vollen Zugang zum Studium erhielten - und zwar
an den beiden badischen Landesuniversitäten Freiburg und
Heidelberg. Dabei war die Medizin eines der bevorzugtesten
Fächer der Damen. Irma Goeringers Werke legen eigentlich an
mehreren Stellen auch eine sehr intensive Beschäftigung mit
der Medizin nahe. Nicht nur in ihrem Aufsatz „Vergiftet - Tagebuch
eines Arztes"6 kommt diese Kenntnis wissenschaftlicher
und sozialer Gepflogenheiten des medizinischen Bereichs
zum Ausdruck. Wobei die Handlung als solche mit der ärztlichen
Heilkunst nichts zu tun hat.7 Persönliche Bezüge zur
Medizin gab es für Irma Goeringer aber nicht nur im väterlichen
Bad Rippoldsau, sondern auch im Umfeld der geschiedenen
Mutter. Trotzdem wandte sie sich, wohl aus innerem Antrieb
, der Literatur zu.

Wir finden sie ab 1899 in Zürich - wo doch auch kurz zuvor
Rosa Luxemburg Volkswirtschaft studiert hatte.

Die Matrikel der Universität Zürich nennen unter der Matrikel
-Nummer 12550 die Studentin „Frau Jacobi, Irma", welche
an der philosophischen Fakultät Literatur, Kunstgeschichte und
Geschichte belegte, und von 1899 bis zu ihrer Streichung am
15.06.1903 eingeschrieben war. Als Vorbildung waren Privatstunden
genannt, Geburtsdatum und Geburtsort stimmen


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