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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 308
(PDF, 86 MB)
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308 ErikVollmer

beerdigt worden war106 und nicht in einer bischöflichen Grablege
, wie es zu erwarten gewesen wäre.

Wenn also in einer Chronik berichtet wird, dass ein Geroldsecker
an einem Ort begraben wurde, dann lagen immer Umstände
vor, die dem jeweiligen Verfasser wichtig waren und er
deshalb über Außergewöhnliches berichten wollte. Wurde aber
schon ein herausragender Geroldsecker an einem bestimmten
Ort beerdigt, dann kann man vermuten, dass an diesem Ort
auch andere Familienangehörige begraben wurden, deren
Leben den damaligen Erwartungen entsprechend verlaufen
war, weshalb es von niemandem festgehalten wurde. Die Vermutung
wird bekräftigt durch weitere Bestattungen an diesem
einen Ort. Je mehr,, außergewöhnliche" Fälle berichtet wurden,
umso wahrscheinlicher ist es, dass auch die „ gewöhnlichen" an
diesem Ort bestattet wurden. Damit wäre auch dem weit verbreiteten
Wunsch entsprochen worden, im Tod mit den Vorfahren
und Nachkommen vereint zu sein.107 In jedem Fall aber
muss eine Vermutung, die sich aus Chroniken ergibt, überprüft
werden anhand der Aussagen anderer Quellen.

In keiner Chronik wird erwähnt, dass ein Geroldsecker in
Empfingen oder Sulz beerdigt wurde. Beide Orte scheiden deshalb
hier für eine weitere Untersuchung aus.

Das Kloster Ettenheimmünster wird nur einmal erwähnt im
Zusammenhang mit dem Tod eines Geroldseckers. Dort verstarb
nach 1470 Walther (16) als Laienbruder,108 und wurde sicherlich
auf dem Friedhof seiner geistlichen Gemeinschaft beigesetzt
.

In der Stiftskirche in Lahr wurden nach den Chroniken drei
Geroldsecker begraben, nämlich Walther (2) und Heilika als
Stifter des Klosters sowie Susanna von Rappoltstein. Die Chroniken
halten aber nur das schriftlich fest, was zur Zeit ihrer
Abfassung zu vermuten war, weil es in der Kirche die entsprechenden
Hinweise gab. Für Walther (2) und Heilika war es das
Wappen109 und für Susanna die Grabschrift.110 Insoweit sind die
Chroniken lediglich Erläuterungen für das, was ohnehin sichtbar
war, weshalb die grundsätzliche Vermutung dadurch weder
widerlegt noch bestärkt wird. Geschwächt wird sie aber durch
allgemeine Erkenntnisse: Das Kloster Lahr war zu klein, um den
erwünschten beständigen Gebetsdienst111 unterhalten zu können
. In ihm lebten nur vier Mönche. Sie waren hergerufen
worden, um Kranke zu pflegen.112 Ihre Zeit für das tägliche
Gebet war schon deshalb begrenzt.

Beim Kloster Schuttern fällt auf, dass Begräbnisse von Geroldseckern
während der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in
den Chroniken häufiger erwähnt werden als für die gesamte


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