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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 359
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0360
Johann Jacob Schweickhart, Blumenwirt und Procurator O CO

Aufstellung der Register beywohnen, sondern auch die saumfälligen
Bürger exeqiren (nachgehen, vollstrecken) helffen.

Im Herbst (23.10.1704) werden die gleichen Gewählten, ergänzt
durch Johannes Müller den Baursmann, als Vertreter Bürgerschaft
in eine Steuerkommission deputiert; ihr gehören auch
fünf Vertreter des Rates an. Die Kommission hat die Untersuchung
der Steur vorzunehmen, liegende Güter (wie) Äcker, Reben,
Matten in Classen, alß gute, mittelere und schlechte einzutheilen,
die für künftige Steur- und Contributionsanlagen gelten sollen.

„Die BürgermeisterWahl gutgeheißen und darzu
glück gewünscht"

Zur Eröffnung dieses letzten Wahl- und Schwörtags (29.12.1704)
wünschete Herr Schultheiß Underberger der Bürgerschafft ein glück-
seelig- und gutes Neues Jahr und friedliche Zeit Und falls die Bürgermeisterwahl
nicht ungehindert vonstatten gehen sollte,
werde sie endlich an das Fürstl: Ambt erwachsen (von oben entschieden
) und andere Ungelegenheiten nach sich ziehen. Zu einem
letzten vergeblichen Aufbäumen wird vor dieser obrigkeitlichen
Drohkulisse Schweickharts Begehren, mit der Wahl inne zu halten
und daß altem Gebrauch nach der Rath vorhero abtreten möchte,
damit sich die Bürgerschaft unterreden könne. Es hilft nichts mehr,
daß ein ehren- und respectvergessener Bürger diese Schimpfflichen
Wort (gegen die Räte) ausgestossen: Sie warten wohl draußen! -
Worüber nichts mehr weiter moviert (bewegt, unternommen),
sondern zur Bürgermeisterwahl geschritten und Herr Michael Schnitzler
, der jüngste Rathsfreund zum zugegebenen durch die zimblich
große Anzahl von Stimmen, Herr Martin Weber aber zum regierenden
Bürgermeister erwehlet, Ihnen auch hierzu gratuliert worden.

Während des Wahlgangs waren Schweickhart und seine
Freunde zu dem Herrn Landschreiber gegangen und (hatten) demselben
was vorgehe vorgetragen. Die Abfuhr, die sie dort erlitten,
muss so deutlich ausgefallen sein, daß sie bey ihrer Zurückkunfft
die BürgermeisterWahl gutgeheißen, darzu glück gewünscht, und
sich ihres Weeggehens halben entschuldigt haben.

Mit dem Ende dieses Wahl- und Schwörtages am 30. Dezember
1704 endet auch die Niederschrift der Protokolle des Rates
der Stadt Lahr durch Stadtschreiber Rudolf Wagenseil.

„Daß man, ihrer unerheblichen Einstreuungen ungehindert,
fortfahren wolle"

Hat das Jahr 1704 und dessen Wahl- und Schwörtag wirklich ein
gut- und erwünschtes Ende genommen1. „Erwünscht" war dieser
Ausgang ganz sicher von der Obrigkeit und den auf „endlich


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