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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 394
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Edwin Fecker

In einem weiteren Brief an Kestner wenige Tage später am 3.
Februar 1825 schreibt sie:

„Ich habe mit Hr Metzger noch über Ihre Meinung wegen der Bekleidung
meines Apostels gesprochen, und er ist mit Ihnen einig,
er versteth nemlich daß das Gewand etwas leichteres erhalte als
jennes das so wie von grobem Tuch sich schwerfällig wirft und
daß es den Carackter des überirdischen an sich trage, und weil die
Darstellung schwebend in der Luft ist, so müsse es leichte Bewegungen
an sich nehmen. Sonst meint er aber nicht daß das Kleid
und der Mantel anders seyn soll als man sie gewöhnlich Aposteln
gibt/'7

Und im Frühjahr 1825 vertraut sie ihrem Tagebuch an:

„Dieses heutigen hl. Aschermittwoch werde ich zeitlebens mich
erinnern so oft ihn mir Gott noch schenken wird; in welchem mir
der fromme hl. Kapuziner zu meinem hl. Bartholomäus Modell
saß.//8

Zurück von ihrer Italienreise in Konstanz schrieb Marie Ellen-
rieder am 2. Juli 1825 an August Kestner in Rom:

„Ich bin eigentlich zu bedauern; ich wollte gleich nach meiner
Ankunft das große Bild vom hl Bartholomeus malen, aber es
fand sich ein Mißverständniß mit der Leinwand zu demselben,
ich erhielt sie erst vor kurzem. Nun sollte das Bild vor dem
Winter fertig sein und kaum fing ich die letzte Woche daran an.
Ich bin also gewöhnlich von Morgens 5 bis 12, und von Nachmittag
3 bis ¥2 8 Uhr an der Arbeit. Ich habe aber ein vortreffliches
Lokale, es wurde mir nemlich der Rathhaussaal eingeräumt
; der ganz nahe bey unserer Wohnung ist; Das Gebäude
steth mit 3 Seiten im Wasser, und vor der 4ten stehen hohe
Linden, es ist ganz prächtich und 15 Kreuzstöcke hat das Zimmer
wo ich darin male. Nicht wahr! in meinem Vaterland ist
man gefällig!//9

Die Arbeit an dem Gemälde zog sich trotz allen Bemühens in
die Länge, weshalb die Künstlerin am 16. November 1825 an
Kestner schreiben musste:

„An meinem Bilde des hl Bartholomeus war ich diese Zeit über
recht fleißig, aber ich kann es dennoch vor dem Winter wie ich
hoffte nicht fertig bringen; doch hat es aber etwas gewonnen, Gott
sey Dank, und ich bin sehr froh darüber, denn es wollte mir gar
nicht mehr gefallen, und ich fühlte so in aller Schwere die harte
Aufgabe einen Apostel zu malen./no


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