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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 415
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Die Steinkrugfabrik in Oppenau (1824-1878/80) ^ $

anderen Theile des Landes bessere Krüge als in Oppenau, gefertigt
werden könnten, das Privilegium weniger dem Petenten, als den
concurrirenden Gewerben des Auslandes, zu gut kommen/76

1844 kam ein Johann Wilhelm Klauer aus Hilgert auf
den Oppenauer Krugfabrikanten Wilhelm Remy (*15.05.1789/
t08.09.1849) und seine Ehefrau Anna Elisabeth in seiner Funktion
als Kurator der Gantmasse der Witwe des Jakob Wilhelm
Remy wegen einer finanziellen Forderung zu. Wilhelm Remy
hatte sehr wahrscheinlich nach Ableben des Jakob Wilhelm
Remy die Pacht für die Steinkrugfabrik Oppenau übernommen.
Aus irgendeinem Grund stand noch eine offene Forderung im
Raum, der Wilhelm Remy nicht nachkam. Die daraufhin auf
eine richterliche Vollstreckungs-Verfügung hin eingeleitete
Pfändung ergab, dass sich keine pfändbaren Gegenstände bei
Remy finden ließen.77 Daher wurde in Folge einer richterlichen
Verfügung am 29.09.1845 eine Versteigerung von weißer und
brauner Ware anberaumt.78 Mit den daraus erzielten finanziellen
Mitteln konnten die Eheleute Remy die an sie gestellten
Forderungen befriedigen.79

Nach Ableben des Jacob Anton Derndinger am 26.10.185080
erfolgte im Jahr 1853 eine Versteigerung der Hälfte der Krugfabrik
in Oppenau.81 Wer diese Hälfte der Krugfabrik ersteigerte,
ist nicht bekannt.

1856 ging die Fabrik vollständig in den alleinigen Besitz von
K. F. Sohler über. Im Jahr 1860 trat K. F. Sohler das Unternehmen
an seinen Sohn Carl Sohler, wohnhaft in Gengenbach, ab.
Die auch weiterhin von Remy und Günther gepachtete Fabrik82
firmierte unter „Krugfabrik in Oppenau von Carl Sohler in Gen-
genbach".83 Zudem berichtet R. Dietz 1863 in seinem Bericht
über die Oppenauer Steinkrugfabrik anlässlich der Industrieausstellung
1861:

„Mechanische Triebkräfte werden nicht verwendet. Die Zahl der
Arbeiter beträgt zehn. Die Hauptfabrikate sind Krüge, Schmalz-
und Milchhäfen, Essigfäßchen, welche letztere hauptsächlich Absatz
in die Schweiz, und nach Oberschwaben finden. Auch Brunnendeicheln
werden gefertigt, welche sich in der Anwendung seit
einer Reihe von Jahren bewährt haben, ferner Apothekerschüsseln,
Retorten, Abtrittröhren u. von gewöhnlichem Geschirr (Röhren,
Deichein ausgenommen) werden jeweils 70000-80000 Stück
hergestellt. Diesem Geschäfte - dem einzigen seiner Art im Lande
- wurde zu Karlsruhe 1837 die silberne Medaille verliehen".84

Auf der Landes-Industrieausstellung vom 15.08.-25.09.1861 in
Karlsruhe, ein Jahr vor Einführung der Gewerbefreiheit in


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