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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 430
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430 Hermann Löffler

haus, dann mit einer besonderen daneben stehenden Scheune
und Stall (Stierstall) mit einem Schopf'.

Es heißt weiter: „Nach Verabredung soll in gedachter Behausung
eine Gerichtsstube (Amtszimmer für das Rathaus) nebst
einem Archiv zur Aufbewahrung der Gemeindeakten, dann im
übrigen Theile des Hauses so viele Wohnungen für arme Familien
des Orts untergebracht werden, als sich thun lässt. Die Ne-
bengebäulichkeiten aber sollen zu einem Remise für Feuerspritze
und zur Aufbewahrung von Baumaterialien, welche oft
in der Gemeinde nötig sind, dann zu einer Scheune und einem
Pfandstall (zur Unterbringung von gepfändetem Vieh) hergestellt
werden/' Der damalige Vogt Samson teilte dann dem
Oberamt noch mit, dass zu diesem Geschäft der Maurermeister
Meisburger von Offenburg die Planung und auch die Arbeiten
ausführen wird. „Derselbe muss die hiesigen Handwerksleute,
welche bereits sämtliche Schuldner der Gemeinde sind, als Arbeiter
hinzuziehen/'2

Die notwendigen Umbaumaßnahmen wurden dann sofort
in Angriff genommen. Der Umbau des 1. Stocks war Mitte September
, der Umbau des Dachgeschosses für die Armenwohnungen
war Ende September 1829 fertig. Über den Armenwohnungen
war noch ein Speicher.

Man kann deshalb sagen, dass es ab 1829 ein Rathaus gab.
Vorher war die Gerichtsstube (Amtszimmer) der Gemeinde in
der „Laube", heute Gasthaus „Linde", die bis 1803 der Gemeinde
gehörte. Bis zum Kauf des „Schmutzschen" Hauses war
dann die Gerichtsstube im Haus des Vogtes untergebracht.

In einem Schreiben vom 06. Juli 1863 berichtet das Oberamt
: „In den Armenwohnungen des Rathauses sind 15 Personen
und eine Anzahl Kinder untergebracht. Es herrscht dort
große Verelendung und Unsittlichkeit. Die Dorfstraße (heute
Mühlgasse) hinter dem Wohnhaus ist eine Kloake" (dort war
der Abtritt). 1886, bei der Einrichtung des ersten Niederschopfheimer
Kindergartens im nördlichen Teil des Erdgeschosses,
verwiesen die Behörden auf große Mängel in der Bausubstanz
des Rathauses. Außerdem auf das Armenhaus im Obergeschoss,
das sowohl für die Verwaltung, insbesondere aber auch für den
Kindergarten sehr problematisch war.3

1901 wurde Wilhelm Löffler zum Bürgermeister von Niederschopfheim
gewählt. Er war von 1901-1933 Bürgermeister von
Niederschopfheim. 1933 musste er sein Amt auf Druck der
Nazis aufgeben.

Immer wieder drängte er darauf, einen Rathausneubau ins
Auge zu fassen. Wie aus dem Tagebuch einer Ortsbereisung von
1906 hervorgeht, haben die Großherzoglichen Behörden damals


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