Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 577
(PDF, 86 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0578
Neue Literatur

Alltagsleben im 18. Jahrhundert sind ebenso
lesenswert wie die Erzählungen der Zeitzeugen
M. Gmeiner, M. Luem, A. Rehm und der Brüder
K. und J. Schilli aus eigenem Erleben.

In Zusammenarbeit mit dem Autor Dr.
Martin Ruch, dem Verfasser zahlreicher historischer
Bücher, und mit Grafik Design Tem-
plin entstand ein hochinteressantes Geschichtswerk
. Sowohl für die Einwohner von
Gengenbach und den dazugehörenden Ortschaften
als auch für jene, die hier ihre schöne
Wahlheimat gefunden haben, ist diese Chronik
von bleibendem Wert. Die Geschichte des
ländlichen Raumes um die ehemalige freie
Reichsstadt Gengenbach war bisher so nicht
bekannt. Sie ist nun in einem stabil gebundenen
und mit farbenprächtigen Fotos illustrierten
Buch für immer festgehalten - ein kulturelles
Geschenk für Jung und Alt, das in keinem
Haushalt fehlen sollte. Wo kommen wir
her und wie gestalten wir unsere Zukunft? Das
ist nicht zuletzt eine Frage der Identität und
Verpflichtung jedes Einzelnen in unserer Gesellschaft
, denn: „Geschichte ist nicht Vergangenheit
- sie lebt in uns fort".

Luise Herrmann-Jehle

Kreutz, Gernot/Schnurr, Stefanie: Die Kleindenkmale
in Mühlenbach. Herausgeber Gemeinde
Mühlenbach. Offenburg 2012, 180 Sv
viele Farb-Abb.

Die langjährige Lehrerin in der Gemeinde,
Frau Stefanie Schnurr, hat mit großem Engagement
über Jahre hinweg die Kleindenkmale
Mühlenbachs erfasst und beschrieben. Im
Rahmen des landesweiten Projektes zur Erfassung
der Kleindenkmale in Baden-Württemberg
hat sie die Dokumentation in der Gemeinde
im Jahr 2005 abgeschlossen. Auch die
oft mit diesen Zeugnissen der Volkskultur verbundenen
Geschichten hat sie gesammelt und
so eine einmalige Basis dafür geschaffen, dass
ein weiterer kompetenter und bekannter Erforscher
der Kleindenkmallandschaft der Or-
tenau, Gernot Kreutz, als Mitautor nun dieses
schöne und wichtige Werk zusammenstellen
konnte. Als Leiter der Fachgruppe Kleindenkmale
des Historischen Vereins für Mittelbaden

war Gernot Kreutz die ideale Besetzung für
diese nicht leichte Aufgabe. Galt es doch, 117
Kleindenkmale vorzustellen in Bild und Text
- eine große Zahl für eine Gemeinde mit 1650
Einwohnern, geradezu „ein Alleinstellungsmerkmal
in der Ortenau", wie Gernot Kreutz
in der Einleitung feststellt. Die beigegebenen
Texte sind keine bloße Inventarisation, sondern
erzählen Geschichten vom Anlaß der
Setzung und vom oft mühseligen Leben auf
dem Land. Man erfährt also Hofgeschichten
aus erster Hand, denn Stefanie Schnurr hat
auch das Umfeld des betreffenden Kleindenkmals
aufmerksam notiert. Eine empfehlenswerte
und zudem großzügig farbig bebilderte
Dokumentation ist hier anzuzeigen, die für die
Heimatgeschichte nicht nur Mühlenbachs,
sondern weit darüber hinaus als beispielhaft
und gelungen zu bezeichnen ist. Martin Ruch

Werner Otto Müller-Hill: Man hat es kommen
sehen und ist doch erschüttert - Das Kriegstagebuch
eines deutschen Heeresrichters
1944/45. Mit einem Vorwort von Wolfram
Wetter. Siedler-Verlag München in der Verlagsgruppe
Random House. München 2012.

Ein Tagebuch und Buch der Erinnerung, das
höchst interessant ist - und auch regionale
Bezüge bietet. Müller-Hill (Oberstabsrichter
beim Feldkriegsgericht der Ersatzdivision 158
[später 405] in Straßburg) war Gegner in Uniform
und wollte Zeugnis ablegen. Sein Zeugnis
hat er seinem Tagebuch anvertraut. In
einer Zeit, in welcher selbst ein Heeresrichter
in herausgehobener Position nicht nur niemandem
vertrauen konnte, sondern in welcher
die Äußerung freien Denkens schlechthin
den Tod bedeuten konnte.

Er war geradezu der untypische, wenn
auch (hoffentlich) nicht der einzige Militärrichter
, der zumindest in deutlicher, innerer
Opposition war. Wäre sein Tagebuch in falsche
Hände geraten - Müller-Hill war sich be-
wusst, was dies bedeutet hätte. Deshalb wurde
das Tagebuch stets sorgfältig versteckt.

Er war von dem Gedanken getragen, „ein
Kriegsgerichtsrat müsse der Helfer und nicht
der Feind guter Soldaten sein, die einen Fehl-


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