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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 16
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0017
Die Arzte Drs. Burguburu und Forster versorgen die Verwundeten
. Zwei Krankenschwestern aus der Toussaint werden zur
Aushilfe gesandt. Schließlich stehen 14 Schwestern (später 18),
8 Seminaristen (später 20) und 12 Männer als Pflegepersonal
zur Verfügung. Ab dem 12. September tragen die Seminaristen
und sogar der Pförtner die Uniform.

Was die Kost anbelangt, erhalten die Verletzten morgens
Kaffee, zu Mittag zwei Platten Fleisch, um 16 Uhr ein Glas Bier
und abends Suppe, Kartoffeln, Fleisch und Salat. Am 4. September
wird zum drittenmal „Quetschelkuacha" serviert. Aus der
Stadt und aus dem Land schickt man Obst, Eier, Likör, Zigarren,
Postkarten, Bücher und Zeitungen, und auch Spielkarten, als
milde Gaben. Am 7. Dezember erhält Prof. Gass von Ministerialrat
Lichtenberg, zum 4. Mal, einen Bon für 1000 Zigarren und
2000 Zigaretten aus der Kaiserlichen Manufaktur in Straßburg.

Am 23. August kommen 90 Verletzte aus der Gegend von
Sarrebourg, sodass 171 Verletzte (darunter sieben Franzosen,
welche kein Anrecht auf Geschenke oder Lesematerial haben) im
Seminar bedient werden müssen; am 25. verstirbt der erste Soldat
. Ab dem 10. September registriert man Elsässer, welche aus
den deutschen Lazaretten (Freiburg, Stuttgart) in ihre Heimat
repatriiert werden. Am 12. September ist das Haus voll mit 194
Verletzten; das Eiserne Kreuz wird einem von ihnen verliehen.
In den aufbewahrten Zugangs- und Abgangs-Listen7 wurden
2130 Verletzte bis zum 25. Oktober 1916 namentlich8 registriert.

Das Personal besteht nun aus 14 Krankenpflegern (Soldaten
), 20 Seminaristen (Ersatzkrankenwärter, davon acht im
Lyzeum), zehn Schwestern und vier Knechte, welche (außer
den Schwestern) im 4. Stock untergebracht werden.

Am 9. Oktober kommen zehn Verletzte aus der Gegend um
Verdun; am 25. November vier Thüringer - die lieber in ihrer
kleinen Heimat geblieben wären - aus Russland; am 6. Dezember
andere aus Ypres. Am 12. Januar 1915 wird der Höhepunkt
mit 226 Verletzten registriert.

Professor Gass notiert mit Genugtuung alles Gute, das über
sein Haus gesagt wird, besonders was die Beköstigung anbelangt
; ein Angestellter des Festungsbauamts habe ihm sogar
gesagt: „Sie haben das beste Lazarett, weil Sie keine Frauen zur
Pflege haben". In einem erhaltenen Beileidsbrief9 an die Witwe
eines Verstorbenen schreibt Frh. von Pechmann, Hauptmann
der Reserve, dass er Zeuge davon war, „wie er (ihr Ehemann) in
dem Lazarett mit einer Hingebung und Aufopferung gepflegt
wurde, an die ich zeitlebens nicht ohne Ergriffenheit werde
denken können"; er erwähnt neben anderen Schwester Maria
Donata und die Frau Oberin.


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