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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 101
(PDF, 98 MB)
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Oberharmersbach während des Ersten Weltkrieges 1914-1918

Zwei fleischlose Tage in der Woche - Dienstag und Freitag -
waren obligatorisch, auch in den Gaststätten stand an diesen
Tagen kein Fleisch auf der Speisekarte. Die Ration Fleisch
wurde im Monat von 3080 Gramm auf 1000 Gramm gekürzt.
Verschärft wurde die Situation durch ein geringeres Angebot
an Ferkeln und Schweinen, da nicht mehr ausreichend Futtermittel
(Blockade und Ausmahlen des Brotmehls zuletzt bis zu
92 Prozent) zur Verfügung standen.

Vollmilch wurde nur noch an Kinder unter sechs Jahren
sowie stillende Mütter und schwangere Frauen in den letzten
drei Monaten ausgegeben. Jede Person erhielt in der Woche
zwei Eier und 65 Gramm Butter, 1000 Gramm Kartoffeln am
Tag (im Frühjahr 1917 auf 500 Gramm reduziert), für fünf
Monate 250 Gramm Feinseife und 1500 Gramm Waschpulver.
Pfarrer Johann Busse plagte noch eine andere Sorge. Das Petroleum
blieb aus, so könnte auch das Ewige Licht in der Pfarrkirche
erlöschen.27

Die Zahl der Diebstähle nahm zu. Gestohlen wurde natürlich
Geld, aber auch Schnaps und haltbare Lebensmittel. Der
Schleichhandel28 [Schwarzmarkt, der Verf.] blühte zunehmend
in Oberharmersbach. Manche verdienten sich dabei eine goldene
Nase. Pfarrer Johann Busse machte dazu noch eine andere
Beobachtung. Die Aufkäufer, z.B. von Schlachtvieh, die dieses
an die Kommunalverbände weiter verkauften, waren natürlich
meistens Juden.29

Abschied: Oftmals
wurden mehrere
Gefallene gleichzeitig
beigesetzt Foto:
Lehmann-Archiv


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