http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0127
126
Manfred Merker
heitsgedicht zum Kaiserfest aus dem Schützengraben der Kompanie
, das Rüdes Namen erwähnt:
„Doch zu unserm größten Schrecken/
blieb einmal der Rüde stecken.
Seine Schuhe und die Socken/
haben fest darin gestocken.
Hütt man ihn nicht ausgegraben/
steckt er heute noch im Wabenl"
Im Sommer 1917 wird Rüde als vermisst gemeldet, nachdem er
wegen einer Verwundung und einem kurzen Genesungsurlaub
in der Heimat an die Front zurückgekehrt war. Rüde könnte in
dieser Zeit Opfer des 17-tägigen britischen Großbombardements
aus 2000 Geschützen gewesen sein, das in Verbindung
mit 22 Minen mit je 21-421 Sprengstoff Ammonel eingesetzt
wurde, deren Explosion bis London gehört wurde und als
größte nichtnukleare Detonation aller Zeiten gilt. Es findet sich
keine Erwähnung in der Schulchronik für Rüde, aber ein Eintrag
im Gedenkbuch der evangelischen Stadtkirche Offenburg
zum dritten Kriegs jähr 1917.
f Ernst Rüde war drei Jahre im Krieg, wurde verwundet und fiel am
01.08.1917 an unbekanntem Ort mit 20 Jahren
Abb. 7:
Todesanzeige für
WM
:■' > t •>.
.. -
Todesanzeige
Am 1. August 1917 starb in treuer Pflichterfüllung den Heldentod
unser lieber Sohn, Bruder und Neffe
itspri
Vizefeldwebel in einem Infanterie-Regiment.
Baden-Baden (Römerplatz 10), 8. Oktober 1917.
In tiefem Schmerze:
Frau Emma Rüde Ww.
Paul Rüde, z. Zt. im Felde.
3837 Frida Schulderer.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0127