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Manfred Merker
Eine Feldpostkarte
von der Front aus
dem Winter 1915.
Tages der Pfarrer auftauchte und ihn an seine Pflichten erinnerte
. Er wollte sich nicht vor ihnen drücken, „in der Annahme
, ihnen schon entwachsen zu sein". Emil erzählt uns
von diesem Fest:
„Am Tage der Konfirmation schritt ich als Soldat inmitten der
Jungen und Mädel, es war mir eigenartig zumute, und ich wäre
lieher im Graben gewesen. Ich ließ alles über mich ergehen. Von
der Kanzel hörte ich die Worte ,einer ist unter Euch, der schon
sein Blut fürs Vaterland gegeben hat. Da war ich doch stolz auf
mein badisches Musterländle, denn meinem und meines Bruders
Beispiel folgte eine Reihe junger Freiwilliger, die bis auf wenige
Monate Unterschied fast ebenso jung waren wie ich. Ja, einer ist
sogar mit 15 Jahren gefallen."2
Die Schlacht vor Verdun 1916, die zweite Verwundung
und das Eiserne Kreuz
Schon im Mai 1915 drängte es Emil aber wieder an die Front, er
wurde jetzt dem Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments
99 in Kehl zugeteilt. Huber kam im Februar 1916 wieder
im heiß umkämpften Nordflandern bei Stellungskämpfen
an der vordersten Front zum Einsatz. Das Jahr 1916 sollte in der
Planung der Generäle sowohl der Mittelmächte als auch der
Alliierten das Ende des Stellungskrieges und damit eine Kriegsentscheidung
durch massierte Großoffensiven bringen. Dazu
wurde das 172er Regiment in langen Märschen und Güterwagentransporten
in den Süden verlegt: Die Schlacht von Verdun
stand bevor und damit der verlustreichste Einsatz nicht nur des
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