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Mit Kopfschuss und Uniform zur Konfirmation 1 QC
Feldwebel in der 3. Kraftfahrer Ersatz Abteilung 15 in Rudolfstadt
/Thüringen. In seinem Schreiben an den Offenburger
NS-Oberbürgermeister weist er auf die vielen Zeitungsdiskussionen
zum jüngsten deutschen Kriegsteilnehmer des Ersten
Weltkriegs und einen Vorschlag General Reinhardts hin, der
das Andenken des jüngsten deutschen Kriegfreiwilligen Emil
Huber durch Anbringen einer Gedenktafel, z.B. am 172er-
Denkmal, wachhalten wolle.5 Bruder Emil, schreibt Ludwig,
sei in Offenburg beigesetzt, seine Mutter würde noch dort
leben, auch der Onkel, Stadtrat Emil Huber, und er hoffe, nach
Kriegsende auch wieder dorthin zurückzukehren. Die Angelegenheit
zog sich hin und weitete sich aus. Der Beauftragte des
Traditionsverbandes des 172er Regiments im inzwischen Nationalsozialistischen
Reichskriegerbund, Pickelmann, stellte
am 29.08.1941 an die Stadt Offenburg den Antrag, einen Platz,
eine Straße oder ein Heim der Hitlerjugend nach Emil Huber zu
benennen, auch an eine Gedenktafel am Geburtshaus wurde
gedacht. Auch Bruder Ludwig ließ nicht locker, wendet sich
allerdings gegen eine Straßenbenennung, da inzwischen der
gleichnamige Onkel Emil Huber 1941 „zur großen Armee abberufen
worden sei" und es so zu Verwechslungen kommen
könne. In seiner Entgegnung bringt NS-Oberbürgermeister Dr.
Rombach, mit Durchschlag an die N.S.D.A.P. Kreisleitung, eine
besondere Kennzeichnung seines Grabes auf dem Ehrenfriedhof
zur Sprache, dem sich auch der Traditionsverband ehemaliger
172er anzuschließen vermochte. Man berief sich dabei auf
die Worte des Führers, ebenfalls freiwilliger Kriegsteilnehmer
des Ersten Weltkriegs, die dann auch am Grabe wieder zitiert
wurden:
„Mögen Jahrtausende vergehen, so wird man nie von Heldentum
reden und sagen dürfen, ohne des deutschen Heeres des Weltkrieges
zu gedenken. Dann wird aus dem grauen Schleier der Vergangenheit
die eiserne Front des grauen Stahlhelms sichtbar werden.
Solange aber Deutsche leben, werden sie bedenken, dass dies einst
Söhne ihres Volkes waren."
Der Regimentsbeauftragte findet eine Ehrung Hubers mehr als
angebracht, Huber marschiere in den Reihen der tapferen Krieger
im gemeinsamen Kampf um unser Lebensrecht mit, er sei
der Stolz der jetzigen deutschen Jugend, die mit dem Schwert
in der Hand die Ehre des deutschen Volkes verteidigt, wie es
Emil Huber getan habe.
Dieser massive Versuch einer posthumen Heroisierung und
ideologischen Vereinnahmung zu Beginn eines neuen, noch
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