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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 236
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236 Ralf Bernd Herden

Loge die Ehre. Der etwa hundert Brüder fassende Tempel war
bis auf den letzten Platz gefüllt, ein Teil der Brüder musste sogar
mit Plätzen in der Vorhalle des Tempels vorlieb nehmen.15

Im Hinblick auf das Verhältnis zur Loge „Zum treuen Herzen"
betonte Stuhlmeister (Kaiserlicher Ober-Post-Sekretär) Gustav
Wilhelm Epsig: „Nicht eine Konkurrenzloge wollen wir Ihnen
bereiten, wie ich im Laufe der Woche aus dem Munde eines Ihrer
Brüder hörte! - Ein hässliches, profanes Wort! - Ja, meine lieben
Brüder, einen Wettstreit wollen wir mit Ihnen beginnen, aber
einen Wettstreit in maurerischen Tugenden, im Dienste der Humanität
und der königlichen Kunst überhaupt. Neidlos, sogar
mit aufrichtiger Freude werden wir unsere Nachbarloge „Zum
treuen Herzen" wachsen, blühen und gedeihen sehen."16

Der Installationsfeierlichkeit im Tempel schloss sich eine rituelle
Tafelloge im „Hotel zur Stadt Paris" (Meißengasse, nahe
Am Broglie) an, welche ebenfalls musikalisch herausragend gestaltet
war. Bei der Tafelloge, zu welcher sich siebzig Brüder
vereinten, dankte der „sehr ehrwürdige Meister vom Stuhl der
Nachbarloge ,Erwin' in Kehl, Schwarzmann, zugleich namens
aller anwesenden, besuchenden Brüder" für die liebevolle Aufnahme
.17 Wohl nicht ahnend, dass gerade seine Loge so viele
Mitglieder verlieren werde, dass sie 1885 zum Ruhen kam.

1882: Logenhaus „An Erwins Dom"

Die Räumlichkeiten der Loge „An Erwins Dom", untergebracht
„Schiffleutstaden Nr. 9, Eingang Ankergässchen. 1. Stiege (in
südlicher Nähe des Münsters)" waren für das Jahr 1882 geradezu
hochmodern ausgestattet.18 Über dem im Hof befindlichen
Zugang zu den Logenräumen befand sich eine beleuchtbare
Laterne mit der sichtbaren Aufschrift „A.E.D.". Die Treppentür
ließ sich nur durch „Schellen" in einer bestimmten,
jedem Freimaurer bekannten Art und Weise hin öffnen, sodass
Uneingeweihten der Zugang bereits verschlossen blieb.

Im Tempel selbst waren die dominierenden Lichter nicht
nur aus Bronze gegossen und rund zwei Meter hoch, sondern
sogar für Gasbeleuchtung eingerichtet. Gleiches galt für die
Lichter an den Beamtenplätzen, welche ebenfalls dreiarmige
Gasleuchter trugen. Die Gasleitungen waren verdeckt angebracht
, sodass sie nicht sichtbar waren. Der Tempel war sogar
mit einer hinter einer kuppelähnlichen Hohlkehle verborgenen
Ventilationsanlage ausgestattet.

Das Büffet war mit einem Speisenaufzug mit der darunterliegenden
Restauration verbunden. Durch elektrisches Klingelzeichen
konnten die „dienenden Brüder" darauf aufmerksam


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