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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 238
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Ralf Bernd Herden

heim II. kam erst 1888, nach dem Tode seines Großvaters Wilhelm
I. und seines Vaters Friedrich I. (beide Protektoren der
deutschen Freimaurerei) auf den preußischen Königs- und den
deutschen Kaiserthron. Wilhelm II. war alles andere als ein
Freimaurerfreund. Als er den Thron der Hohenzollern bestieg,
brach er mit einer großen Tradition und übernahm nicht das
Protektorat über die Altpreußischen Großlogen, sondern (vielleicht
nicht stattdessen, aber er fühlte sich dabei wohl moderner
) das Protektorat über den „Kaiserlichen Automobilclub".20
Schuld am Ersten Weltkrieg war nach Ansicht Kaiser Wilhelms
übrigens die internationale „Großorientloge".

Im Detail wertete dies der Kaiser so: „Die deutschen Großlogen
aber hätten mit zwei Ausnahmen, in denen die nichtdeutsche
Finanz herrscht und die im Geheimen mit dem ,Großorient
' in Paris in Verbindung stehen, mit dem Großorient keinen
Zusammenhang. Sie seien (...) durchaus loyal und treu gewesen
. Im Laufe des Jahres 1917 habe in Paris eine internationale
Tagung der Logen des ,Großorient' stattgefunden, der später
noch eine Besprechung in der Schweiz gefolgt sei. Auf dieser
Tagung sei nachstehendes Programm festgesetzt worden: Zerstückelung
von Österreich-Ungarn, Demokratisierung Deutschlands
, Beseitigung des Hauses Habsburg, Abdankung des Deutschen
Kaisers, Rückgabe Elsaß-Lothringens an Frankreich,
Vereinigung Galiziens mit Polen, Beseitigung des Papstes und
der katholischen Kirche, wie überhaupt jeder Staatskirche."21

1886: Einweihung des Logenhauses

Am 3. Januar 1886 konnte die Loge „Zum treuen Herzen" endlich
ihr neues Logenhaus in der Möllerstraße 11 einweihen (der
heutigen Rue Roffre 11, wo heute nunmehr die Brüder der Loge
„Les Freres Reunis" des „Grand Orient de France" zusammenkommen
). Das Haus hat sich bis heute in seiner Ansicht nicht
wesentlich, in seiner Nutzung demnach gar nicht verändert.
Der rituellen Feier schloss sich eine Festtafel an. Bald nach der
Einweihung des Logenhauses stand dann bekanntlich der Kaiserbesuch
durch Wilhelm I. an, welcher letztendlich zu einem
Besuch des Kronprinzen Friedrich wurde.22

Freimaurerische Friedensbemühungen und I. Weltkrieg

Die Loge „Zum treuen Herzen" wuchs beständig und sollte im
Jahre 1904 rund 140 Brüder zählen: 80 ordentliche Mitglieder,
45 außerordentliche Mitglieder und 14 besuchende Brüder.23 Die
Kontakte zu den benachbarten Logen wurden eifrig gepflegt.


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