Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 251
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0252
Johannes Schroth - Architekt des Späthistorismus und des Jugendstils

te, sind ein klarer Grundriss, der Verzicht auf Gewölbe, Krypta
und Westturm und eine flächige Behandlung der Wand.
St. Johannes ist eine dreischiffige flach gedeckte Pfeilerbasilika
mit einschiffigem Querhaus und Apsis. Über der Vierung erhebt
sich ein Vierungsturm. Im Detail gibt es Unterschiede zu
Schwarzach, beispielsweise das Flankierungstürmchen an der
Südseite der Westfassade. Übrigens sorgten auch Meckels Gutachten
zu Schroths Entwurf für Wagshurst und seine übliche
harte Kritik für erhebliche Spannungen zwischen den beiden
Architekten.39

Eine weitere neuromanische Kirche im Frühwerk Schroths
ist St. Josef in Gaggenau (1899-1901). Die verputzte dreischiffige
Basilika mit Querhaus, Apsis und Einturmfassade ist sehr
schlicht. Die Kirche besitzt eine Holzbalkendecke, die Arkaden
des Mittelschiffs ruhen auf mächtigen Rundpfeilern mit Würfelkapitellen
.40

Offiziell wurde Schroth, wie bereits oben dargestellt, erst
1897 Leiter der Baubehörde in Karlsruhe. Obwohl er noch
keine großen Projekte vorweisen konnte, agierte er von Beginn
an sehr selbstbewusst. Beim Bau der Sinzheimer Pfarrkirche
St. Martinus (1898-1900) kam es erneut zum öffentlich ausgetragenen
Streit mit Max Meckel,41 der erst mit dessen Entlassung
als oberster Chef der erzbischöflichen Baubehörde 1900
beendet wurde. Die Sinzheimer Pfarrgemeinde wandte sich
nach der Grundsatzentscheidung für den Bau einer größeren
Kirche 1895 an den renommierten Meckel, was Schroth umgehend
zum Protest veranlasste. Schließlich lag Sinzheim im
Einzugsgebiet der Karlsruher Behörde. Meckel plante eine Kirche
nach dem Vorbild von St. Jakob in Neustadt im Schwarzwald
, die nach seinem Entwurf 1897 bis 1901 in neugotischen
Formen entstand. Meckel entwickelte für Sinzheim den Typus
der lang gestreckten dreischiffigen Basilika mit Einturmfassade

Pfarrkirche
St. Martinus in
Sinzheim
(Abb. links:
Innenansicht).
Fotos: Coenen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0252