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Die Offenburger Juden im Ersten Weltkrieg 1914-1918 und der „Dank des Vaterlandes" 285
des EK II und der badischen Verdienstmedaille, bei einem Sturmangriffin
Flandern entrissen. Emil Schweriner und Frau."
Adolf Geck schrieb über diesen Schlag für die Eltern:
„Inmitten der glänzenden Maienluft waltet auch neue Trauer
über vernichtete Menschenblüten. Die Familie des Kaufmannes
E. Schweriner (Kaufhaus Steinberg u. Co.) trauert auch über den
21jährigen Fritz Schweriner, der beim Sturmangriff auf Flandern
verwundet wurde und, als er auf dem Wege in das Lazarett im
Auto verschied, auf dem Ehrenfriedhof zu Reckem, zwischen
Menin und Courvay, (?) zur Ruhe gebettet wurde. Vor zwei Jahren
trat der junge Schweriner ins Heer, wurde zuerst in Müllheim
ausgebildet, um nach einem weiteren Kurs ins Feld zu ziehen. Er
stürmte aufGinchy, focht bei Reims und stand im Winter wieder
an der Somme. Ein weiterer Name ist auf der Ehrentafel der Stadt
eingetragen."u
Dass es eine solche Ehrentafel nirgendwo mehr in Offenburg
gibt, muss leider festgestellt werden. Man hätte auch zu erinnern
an den Bruder Walter, der ebenfalls im Krieg gewesen war,
und die Mutter Selma, die glücklicherweise noch das Heimatland
verlassen konnte. „Im Oktober 1940 wurde ich nach dem
Konzentrationslager Gurs - Frankreich deportiert, meine Wohnung
Hildastr. von Parteigängern besetzt, geplündert, die
Überreste an Mobiliar etc. beschlagnahmt und versteigert/'
Walter Schweriner, der im Januar 1938 in die Vereinigten Staaten
floh, konnte seine Mutter aus den südfranzösischen Lagern
retten und zu sich nach Amerika holen.12
Einwohnermeldekarte
Familie Schweriner.
(Stadtarchiv
Offenburg)
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