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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 325
(PDF, 98 MB)
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„O Deutschland vergiß nie Deine toten Helden!" 325

Kaum war die Anleihe abgeschlossen, kam der Aufruf
: „Alles Gold dem Vaterland!" Es sei „Ehrenpflicht der
Daheimgebliebenen", dass „jedes Goldstück, der Goldschmuck
und die Juwelen in den Dienst des Vaterlandes
gestellt werden".66 Am 19.11. war „Opfertag für die deutsche
Flotte", die „in zähem Kampfe auf allen Weltenmeeren
sich so glänzend bewährte". Gespendet wurden
677 Mark, außerdem 540 Mark für den „Badischen Heimatdank
" - „außerordentlich schöne Ergebnisse, die
beredtes Zeugnis geben von der Opferfreudigkeit unserer
Einwohner".67 Der „Heimatdank" unterstützte
Kriegsbeschädigte, als „Dank all denen, die mit unvergleichlicher
Tapferkeit das Vaterland geschützt und die
Feinde von der Heimat ferngehalten haben". Ihn vertrat
hier Christoph Heinzelmann, dessen Firma dafür und
„sonstige wohltätige Zwecke" 1000 Mark spendete.68

Zugleich wurde die Ernährungssituation immer
schwieriger, wie ein Aufruf zur Ziegenhaltung zeigt. Der
Bürgerausschuss beschloss die Einrichtung einer „Kriegsvolksküche
", geleitet von Marie Beeh. Im Dezember
wurde die „für die Ernährungsfrage wichtige Einrichtung" eröffnet
, in der „ein Liter Essen für den billigen Preis von 35
Pfennig abgegeben" wurde.69

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Ratten.

DK vom 2.8.1916.

„Auch Ihr werdet zu Stahl werden!" - das Kriegsjahr 1917

Hoffnung setzte man in der Zeitung auf das Friedensangebot
der Mittelmächte im Dezember 1916, nach dessen Ablehnung
durch die Entente die Tonart sich wieder verschärfte, an der
Spitze die Erklärung des Kaisers: „In der gerechten Empörung
über der Feinde anmaßenden Frevel, in dem Willen, unsere
heiligsten Güter zu verteidigen und dem Vaterland eine glückliche
Zukunft zu sichern, werdet Ihr zu Stahl werden."70 Auch
das Bezirksamt geißelte „die Eroberungsgier unserer Feinde, die
uns vernichten wollen". Dass nach ihrem Willen der Rhein
Deutschlands Grenze wäre, musste hier besonders ängstigen:
„Eure Heimat soll bei einem ferneren Kriege das Einfallstor der
Rothosen werden." Da konnte es nur eine Reaktion geben:
„Auch Ihr werdet, wie des Kaisers Soldaten, zu Stahl werden!"
Damit „das Blut Hunderttausender nicht umsonst geflossen
ist", muss „der Krieg in Bälde durch uns zu einem siegreichen
Ende geführt" werden. Dazu gehört auch das Sammeln von
scheinbar Wertlosem: Knochen für Düngemittel, Fettstoffe
und Öle; Zinn, Stanniol und Papier für die Kriegsindustrie - „je
reichlicher diese Gegenstände zur Verfügung gestellt werden,


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