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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 334
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Hans Harter

wahrten". Ähnlich in Schapbach:
„Im August 1914 zogen wir aus mit
frohem Mut, zum Schutze für das
Vaterland. Blutig waren die errungenen
Schlachten. Sieg auf Sieg wurde
erfochten, und trotzdem war es uns
Kriegern nicht vergönnt, als Sieger in
die liebe Heimat zurückkehren zu
dürfen. Wie bekannt, ist es nicht die
Schuld unserer wackeren Krieger."125
- Wessen Schuld es war, etwa die der
eigenen Führung, der feindlichen
Übermacht oder der gegen den Krieg
aufbegehrenden „Heimat", wird
nicht gesagt. Im Gleichklang stehen
jedoch die Begriffe und Argumente:
Nicht Soldaten oder Kriegsteilnehmer
, sondern „Krieger" und „Helden
"; nicht Einfall in fremde Länder,
sondern „Schutz der Heimat"; nicht
militärische Verlierer, sondern all-
weilige „Sieger", deren schließliche
Niederlage nicht mit rechten Dingen
zugegangen sein kann.
Das „Krieger- Eine erste Stellungnahme aus Schilt ach kam vom Turnver-

Gedächtnis-Kreuz" em^ m einem Nachruf auf seine 31 gefallenen Mitglieder: „AVi

auf dem Schrofen T , r , ., ^ • ^• u• . ,. ^ ^ ,

, ' ' Jahre furchtbarer Krieg liegen hinter uns, die Grausamkeit des

(um 1926) - 6 6 >

Sammlung H Harter Kampfes forderte zahlreiche Opfer", was jedoch „treue Pflichterfüllung
" und „Heldentod fürs Vaterland" genannt wird, der
Jugend ein „leuchtendes Vorbild". Anklagend heißt es: „Eine
weitere Anzahl harrt in Gefangenschaft sehnsüchtig der Befreiung
." Als „bleibendes Andenken für die Helden" schuf der
Maler Eduard Trautwein eine Gedenktafel, dem „Wesen des
Turners" entsprechend: „einfach und schlicht, aber treu und
wahr".126 Eine Begrüßung „für die Heimgekehrten" gab es bei
den Imkern, wo es sprachlich weniger markig zuging: Sie sind
„Kriegsteilnehmer", das Gedenken galt „unseren lieben Gefallenen
", den „noch in Gefangenschaft Befindlichen" wurde
baldige Heimkehr gewünscht.127 Diese zog sich hin, erst im
März 1920 kam der Letzte, empfangen mit dem Wunsch, dass
„die Heimat sie bald vergessen lassen möchte, was sie Schweres
erduldet haben um ihretwillen". Es waren 18 Mann, denen die
Gemeinde ein Schreiben und 50 Mark zukommen ließ.128

War hier eher Erleichterung zu verspüren, brannte anderen
die Niederlage in der Seele: „Ein Sturmlied von Wehgesang und


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