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„O Deutschland vergiß nie Deine toten Helden!" C
Schwermut geht heute noch über
Land und Meer, erzählt von Helden,
die fielen, von Männern, die deutsche
Ehre wahrten als ihren blanken
Schild, bis der Arm, der ihn trug,
zerbrach/' Noch die Kindeskinder
sollten „die Schmach erfahren, die
man uns angetan hat durch der
Feinde Haß, Macht und Überzahl.
Sagt es, wie sie von allen Seiten
kamen, wie die Meute, sogar übers
Meer mit wilden Völkern, bis sie das
edle Wild zu Tode hetzten/' Die aber,
„die draußen eingeschlafen sind, sie wachen und horchen, ihr
Blut schreit. Mit unauslöschlicher Handschrift haben es die
Helden eingegraben: Deutschland, vergiß die Deinen nicht!"
Sodann die Verheißung: „Deutschland hat Jugend, es kommt
ein Tag, es schlägt eine Stunde, es kommt ein neuer Morgenstern
/'129
Während der „Reichsbund der Kriegsbeschädigten und
Kriegsteilnehmer" unter Leitung von Christoph Wolber (SPD)
sich um die Versorgung der Kriegsopfer und Hinterbliebenen
kümmerte, zu Weihnachten mit Bescherung für 120 Kinder,130
formierten sich die Militärvereine Schiltach und Lehengericht
(120 bzw. 130 Mitglieder). Es gab neue Vorstände, „die das Vertrauen
der Kriegsteilnehmer genießen", das Ziel hieß: „Kameradschaft
und Liebe zum Vaterlande, die von jedem treuen
deutschen Manne gepflegt werden sollten".131 Auch der Bismarckstein
zeigte wieder Schmuck: Zum 1. April 1923 „einen
Kranz mit großer schwarz-weiß-roter Schleife", 1924 „Schleifen
in den altdeutschen Farben", von der Presse wohlwollend begleitet
: „Bismarck verstund es, die wahre Volksgemeinschaft
hoch zu halten; möge im heutigen Parteienwirrwarr dies heilige
Vermächtnis aufrecht erhalten bleiben."132
Wurden so der Krieg und seine Folgen politisch sehr unterschiedlich
zu bewältigen versucht, gab es auch Taten der Verzweiflung
: Ein junger Kriegsinvalide erschoss sich, „Opfer des
Weltkriegs", wie es hieß, „infolge Schwermut, in die er infolge
seines körperlichen Zustandes verfallen war". In gleicher
Weise schied eine Frau aus dem Leben: Sie verlor im Krieg den
Mann und einen Sohn, sodass „das Leben ihr wenig Erfreuliches
mehr geboten zu haben scheint".133 Auch die Goldene
Hochzeit von Altgemeinderechner Jakob Bühler war noch
vom Krieg überschattet: „Er hat ihm zwei hoffnungsvolle
Söhne entrissen."134
Heldengedenkfeier"
mit „Ehrenwache"
(um 1940) -
Vorlage: privat
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