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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 384
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Frank Armbruster

Seligkeiten. Nun noch eine Öffnung, durch die man kriechen
muß. Da liegen 4 Meter unter der Erde acht Vaterlandsverteidiger
und schnarchen, in ihre Wolldecken eingehüllt, um die Wette,
als ob sie daheim im schönsten Federbett lägen ... Auf den Schulterwehren
liegen Sandsäcke. An vielen Stellen sind die Wände
mit Balken und Brettern oder starkem Weidengeflecht gefüttert
... An manchen Stellen stehen Schützengrabenspiegel, durch die
man ungefährdet die feindliche Stellung beobachten kann."39

Frühjahrsschlacht bei La Bassee und Arras (Lorettoschlacht)
(9.5.-23.7.1915)

Ein Angriff an der strategisch wichtigen, etwa elf Kilometer
langen und bis zu 188 m hohen Vimy-Hügelkette nördlich von
Arras, die ein natürliches Bollwerk in der deutschen Stellung
bildete, sollte nach dem Plan des französischen Oberbefehlshabers
Joffre Bewegung in die erstarrte Frontlinie bringen und
den endgültigen strategischen Durchbruch erzwingen.

Während der Lorettoschlacht lag das Regiment in der Gegend
von Serre. Dort wurde es Ziel heftiger französischer Angriffe
, die dem Regiment empfindliche Verluste zufügten. Seit
dem 6. Juni 1915 steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer
mehr und mehr. Am 7. Juni begannen die Franzosen mit dem
Infanterie-Angriff. Vor dem rechten Flügel der 1. Kompanie gingen
sie in dichten Schützenlinien vor. Vor dem Hindernis wurde
der Angriff gestoppt, der Gegner zog sich zurück. Bei der 2., 3.
und 5. Kompanie war der Feind, durch das Gelände begünstigt,
im Schutze der Feuerwalze seiner Artillerie bis an die vorderste
Linie herangekommen. Es entspann sich ein Nahkampf mit
Handgranaten und Bajonetten. „Auf zehn Schritte warfen sich
die Gegner die Handgranaten ins Gesicht/' Der Kampf wütete
auch in den Lüften. Immer wieder versuchten die Angreifer, den
deutschen Fesselballon, der das Feuer der deutschen Batterien
lenkte, abzuschießen. Flugzeuge ließen Eisenpfeile auf ihn regnen
; Brandgranaten fielen wie tropfendes Feuer, Bomben sausten
heulend herunter. Als drei deutsche Kampfflugzeuge erschienen
, knatterten auch in der Luft die Maschinengewehrsalven.
Die Franzosen drangen in die zweite Linie vor, die Reste der 2.
Kompanie vorn und in der Flanke fassend. Nach zwei Seiten
kämpfend nahm sie den ungleichen Kampf auf. Mann um
Mann fiel; die wenigen Überlebenden streckten die Waffen.

Die 3. Kompanie vermochte dem Gegner anfangs erfolgreich
Widerstand zu leisten, war aber durch große Verluste so
geschwächt, dass sie der Übermacht zum Opfer fiel. Gegen 8.00
Uhr war der Widerstand der Kompanie gebrochen, auch die


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