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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 390
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Frank Armbruster

wehrfeuer zusammenbrachen. Die Hauptangriffspunkte der
Schlacht: Craonne, der Winterberg, der gesamte Chemin des
Dames bis hin zur Ecke von Laffaux wurden zu Stätten unvorstellbaren
Leides auf beiden Seiten. Bis zum 25. April hatte die
Franzosen 34000 Tote und 100000 Verwundete zu beklagen.
Trotzdem wurde am 4./5. Mai 1917 die Offensive erneut aufgenommen
. Erst Ende Mai 1917 wurde sie endgültig eingestellt,
nachdem französische Einheiten an der Front offen gemeutert
hatten. Statt Nivelle wurde Petain neuer französischer Oberbefehlshaber
. Durch drastische Maßnahmen, aber auch durch
Reformen meisterte er diese schwierige Situation, von der die
deutsche Seite nichts mitbekommen hatte. Der Frontverlauf
mitten auf dem Chemin des Dames war nach Abschluss der
Kämpfe so ungünstig für beide Seiten, dass die Deutschen Ende
1917 zum Rückzug in die Ailette-Stellung gezwungen waren.61
Durch diese verlustreiche Offensive waren die französischen
Kräfte so erschöpft, dass sie bis zum Eintreffen der amerikanischen
Truppen nur noch zu begrenzten Angriffen ausreichten
. Das Regiment hatte von Juli bis September am Winterberg
und vom September bis Oktober 1917 an der sog. Laf-
faux-Ecke diese Angriffe zu parieren. Das Regiment war erst am
21. April 1917 von seinem Einsatz im Oberelsass in das nördlichere
Kampfgebiet zurückbefördert worden und nahm hier bis
Juni an Stellungskämpfen teil. Die Franzosen griffen im Juli
verstärkt den Winterberg an, der den westlichen Abschluss des
umkämpften Höhenzuges Chemin des Dames bildet und sich
über dem Aisne-Tal erhebt. Im Mai war er verlorengegangen,
dann wieder zurückerobert worden. Das Regiment hatte die
Aufgabe, ihn zu halten.62

Winterberg (Juli-September 1917)

Ein schrecklicher Anblick bot sich dort. Der ganze Wald war bis
auf wenige kahle Stümpfe weggefegt, der ganze Berg ein ungeheuerer
Friedhof. Meist lag die ganze Bergeshöhe unter Qualm
und Dampf. Stoß und Gegenstoß bestimmten das Kampfgeschehen
. In Pausen durften beide Seiten ihre Verwundeten
bergen. „Zweimal zwei trugen die Bahre auf der Schulter, der
fünfte ging mit der Roten-Kreuz-Fahne voraus. Der Franzmann
achtete die Fahne, aber kein sechster Mann durfte sich dem
Transport anschließen, sonst bekam er Feuer/' Durch Blinker
und Brieftauben wurde die Verbindung zwischen Truppe und
Befehlsstellen hergestellt. Wenn die Soldaten aus ihren mörderischen
Stellungen in Ruhe kamen, hatten sie trotzdem noch
Muße zu Sportfesten auf den Waldwiesen und Waldgottes-


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