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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 431
(PDF, 98 MB)
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Lange vor den Klöstern - das Kinzigtal von der Steinzeit bis zur Römerzeit

In Wolfach sind als Altfunde einige römische Münzen überliefert
.29 Beim Bau eines Kindergartens nahe der katholischen
Stadtkirche stellte Rolf Pfefferle im Jahre 1994 zahlreiche römische
Keramik fest.30

Auch auf der Gemarkung Schenkenzell wurde eine römische
Münze gefunden, die ins 4. Jh. gehört.31

Östlich von Wolfach stehen einige Straßenstücke in deutlichem
Verdacht, römisch sein zu können. Um ihre Erforschung
hat sich Rolf Pfefferle seit Jahrzehnten verdient gemacht
. Allerdings ist über ihre Datierung bisher in der Forschung
noch kein Konsens erreicht; sie ist derzeit nicht zu
klären. Lediglich der Abschnitt durch das Tälchen des Kaibachs
(im Oberlauf Kaibenbach genannt) östlich von Schiltach
ist hinreichend deutlich, da auf der Passhöhe auf der
Gemarkung Aichhalden-Rötenberg (Lkr. Rottweil) seit dem
19. Jh. durch die Forschungen von Eugen Nägele eine ummauerte
römische Straßenstation (?) bekannt war. Hier wurden
u.a. Sandsteinsäulen geborgen. Bei der Kontrolle eines Leitungsgrabens
fanden Hubert Kiefer und Rolf Pfefferle 1984 im
Erdaushub die zersplitterten Fragmente einer Merkurstatue,
die wieder zusammengefügt werden konnten. Eine umfangreiche
geophysikalische Messung des Geländes32 im Jahre
2013 ergab, dass sich auf der „Brandsteig" ein Tempelbezirk
befand. Die eigentlich zu erwartende Straßenstation wurde
bei der Untersuchung nicht erfasst, müsste aber eigentlich in
der Umgebung gelegen sein.

Nach Osten folgten auf der Hochfläche das Kastell Wald-
mössingen mit vicus und am oberen Neckar dann mindestens
fünf Kastelle sowie eine umfangreiche Zivilsiedlung auf dem
Boden des heutigen Rottweil.

Damit wären hier zunächst alle altbekannten römischen
Fundstellen im Kinzigtal zusammengestellt. Das Bild der
Fundpunkte erschien in diesem Überblick etwas schütter.
Wenn man nur von der nötigen Infrastruktur entlang einer
Straße (Übernachtung, Gastwirtschaft, Tränke, Pferdewechsel
, evtl. Vorspann) ausgehen würde, so könnten diese genannten
Fundstellen nahezu ausreichend sein. Lediglich im
Bereich Schiltach und vielleicht im Umfeld von Hausach (?)
würde eine Station fehlen. Aufgrund der Topographie ist
damit zu rechnen, dass derartige Fundplätze hier schon längst
überbaut sein dürften. Spuren davon könnte man allenfalls
noch durch intensive Beobachtung neuer Baustellen zwischen
dem alten Bestand an Häusern und modernen Gewerbebauten
ermitteln.


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