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Abnoba
Wenn wir nach Norden gehen, sind diejenigen, die Germania
am Flusse Rhein bewohnen, die Nachkommen der Bruc-
teri und die Sugambri, unterhalb derer die Suevi und Lango-
bardi, dann die Tencteri und die Inkrionen zwischen dem
Rhein und den Abnoba-Bergen.
Auf den nach Ptolemäus' Angaben gezeichneten Karten liegt
Abnoba mons recht weit im Norden, sodass er entweder die
Daten oder ein Gebirge verwechselt haben muss, denn dass
Plinius und Tacitus mit dem Donauursprung im Abnoba-Ge-
birge Recht haben, beweisen uns weitere Fundstellen von
Abnoba. Diese sind nun archäologischer Art.
Fundstellen für Abnoba sind:
Badenweiler: (lateinische Weihinschrift
, römische Provinz
Germania superior, Fundstelle
Therme, Fundjahr 1784, Datierung
71 n.Chr.-250 n.Chr., Aufbewahrung
Therme)
Dianae/Abnob[ae]/M(arcus)
Senn[i]us/[Fr]onto s(olvit?)
l(ibens?)/ex voto7
DIANAE
ABNOB[AE ]
M SENNVS
[FR]ONTO S L
EX VOTO
Badenweiler war die „wohl ein-
DIANAE
ABNOBA.
M'SENhJ\g
FRONTOSL
EX VÖTO
Abb. 2: Weihinschrift für Diana
Abnoba von Badenweiler8
drucksvollste Thermenanlage
nördlich der Alpen" und „nachweislich ohne Zutun des
römischen Militärs errichtet und betrieben worden".10
Unter dem Markgrafen Karl Friedrich wurden 1783 römische
Badeanlagen entdeckt und ausgegraben. Hierbei fand sich
ein Altar zu Ehren von Diana Abnoba. Lange war schon bekannt
, dass der Altar in seiner alten Form falsch zusammengesetzt
war. Im März 1980 wurden in nahezu unzugänglichen
Abstellkammern des Markgrafenbades in Badenweiler unter
etlichen Architekturstücken auch Inschriftenreste entdeckt,
die dem schon 1784 entdeckten Diana-Altar in der Badruine
zugeordnet werden konnten.11 Seither wissen wir, dass ein Marcus
Sennius Fronto aus einem Gelübde (ex voto) heraus der
ABNOBA.
FRCKTOil
EX DT
POS VIT
Abb. 3: Rekonstruierter
Weihaltar von
Badenweiler9
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