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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 479
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Das Bildungsangebot in der Schulstadt Offenburg - vor 500 Jahren 479

IOANNIS MVRMELHI
RuremundenOs libellus optatiflimus
cui ritulus Pappa,in quo hacc iafunr.

Varfaij» reijr dicSiones latina^nupcT
plus qul" millc Bc centumrecepris vcv
cabulis diligenteraucflac,cumgerniax
nfca intcrprerario ne.

Oratiuncul*variat,8<r iptevltra di>
midiiim ampJiatae,puerorum vfuiex<
pofitae,

Praxepta moraliaadic&a interprc
cacionc germanica*

Protrica item quxdam prouerbia 5C
larino QC vernaculo fermöe cofcripta.

Huic libello addita eft Forma decM'

nandi SC coniugandi bruuflTimSjfcmoto di
alogofvt morfs eft) fermöe primis putrid* (Ii
pcndrjs mtrenttbus ryrunculis non inurilis,
vna cum cafuum Sc tempom vcrnacula tncer/
prctatfonc Cuis loci« i n fei ca.

Itcmcarmin5probandoi?£ exerciti'ö

per quatuordccim quc ftioncs congeftffgraru
macief rci ftudiofis utilulimum.

buch, Redensarten, Sittenlehre,
Sprichwörter, Grundgerüst der
Grammatik, Metrik. Obwohl sein
Name auf dem neuen Titelblatt
nicht angegeben ist, hat er das
Werk doch stark verändert und in
der Offizin des Basler Druckers
Adam Petri publiziert.

Am oberen Rand des reich geschmückten
Titelbildes erscheint
das Signet des Druckers AP (Adam
Petri). Auf den beiden Säulenbasen
ist die Jahreszahl 1516 eingraviert
. Dagegen nennt die Schlussschrift
des Buches als genaues Erscheinungsdatum
den 3. August
1517. Sophers Neubearbeitung ist
häufig nachgedruckt worden, aber
nicht mehr durch Adam Petri.
Dieser zog es vor, in seiner Offizin
hauptsächlich Schriften der deutschen
Reformatoren zu verbreiten
. Schon 1522, nur drei Monate, nachdem Martin Luther
seine Übersetzung des Neuen Testamentes („Septemberbiber')
zu Wittenberg im Druck vorgelegt hatte, brachte Petri des Reformators
new Testament yetzund recht grüntlich teutscht erfolgreich
auf den Buchmarkt. Sophers Schulbuch wurde für den Basler
Drucker zum Auslaufmodell. Sein Buch übernahm 1521 der
Straßburger Drucker Martin Flach ins Verlagsprogramm, ein
Jahrzehnt später der Marburger Drucker Franz Rhode; der Mainzer
Ivo Schöffer legte es zwischen 1536 und 1543 fünfmal im
Druck vor. Ganz offensichtlich ein erfolgreiches Schulwerk!

Wie im Titel vermerkt, erweiterte Sopher den Umfang des
Wörterbuchs von 2600 Lemmata um über 1100 Neueinträge.
Die Grundstruktur des benutzten Glossars behielt er freilich
bei: nicht alphabetisch, sondern nach Sachgruppen geordnet,
beginnend mit Gott, Himmel, über Zeit, Geographie, Mensch,
Naturkunde, Kirche, Haus, Kleidung, Nahrungsmittel, Maße,
Geld und Zahlen, endend mit den vier letzten Dingen Tod,
Jüngstes Gericht, Paradies, Hölle. Unter didaktischen Gesichtspunkten
erleichterte diese Einteilung in insgesamt 48 Sachbereiche
den Schülern die Aneignung des Grundwortschatzes.
Sopher fügte noch zwei weitere hinzu.

Seine Veränderungen betrafen nicht nur die sprachliche,
sondern auch die inhaltliche Seite. Dabei fällt auf, dass er fast

WM

Ii;

Abb. 7: Titelblatt
des von Sopher
neu bearbeiteten
Schulbuchs Pappa,
1507


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