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Ettenheimer Gärten, Teil 3-6 489
Zu Nr. 27: „Ist Einer antworth nicht werth, Zu mahlen ich solchen
garten angenommen vermög Comission."
Die Widersprüche bei den Angaben der zwei Streitenden
sind groß und nicht nachzuvollziehen. Falls das Gartengrundstück
bereits im Jahr 1739 in das Eigentum des Herrn von Maillot
gelangte, konnte sein Schwager von Olizy ihn nicht mehr
beanspruchen. Da er aber die damalige Teilung nie anerkannte,
bleibt zu vermuten, dass er den Garten während seiner Anwesenheit
in Ettenheim in der von ihm angegebenen Weise
nutzte und dass er die Kosten einfach Herrn von Maillot in
Rechnung stellte, um sie mit dessen Forderungen an ihn aufzurechnen
.
Durch diese Erb Streitigkeiten sind uns jedenfalls einige Angaben
über den Garten überliefert worden, was sonst selten der
Fall ist.
Wie das kleine „Gärtel" vor dem Thomastor führte Felix
Anton von Maillot am 15.2.1754 in seiner „Beschreibung" der
Güter, welche er selbst in Genuss habe, auch den Garten im
Bienle auf:6
„Kretzenhacherfelä, It. 7 Mansht. 2 V2 Virtel Mansht. garten im
binlin, Land auf der ringsheimerweeg: Land ab Joseph Werber."
Über die weitere Geschichte dieses Gartens lässt sich hier
nichts Besonderes berichten. Vermutlich kam er wie die anderen
Grundstücke der Familie Maillot in den Besitz des Freiherrn
von Ichtratzheim, des späteren Schwiegersohns des Beat
Martin von Maillot.7
Anmerkungen
1 StAE, General-Urbar 1670, 97b
2 StAE, Zinsbuch 1698
3 StAE, General-Urbar 1721, 477b
„Im Rohrbacher Veldt - Gärten im Binli"
4 GLA 127/545. Die Kosten werden detailliert angegeben. Die Rechnung von Olizy ist nicht datiert.
Sie wurde später (ca. 1759) beim Prozess vor dem Reichskammergericht Wetzlar mit vielen anderen
Unterlagen vorgelegt.
5 GLA 127/545. Felix Anton von Maillot nahm am 6.10.1759 Stellung zu den Forderungen seines
(verstorbenen) Schwagers und machte eine Gegenrechnung auf: „Gegen antworth auf des Herrn
von olisy Aufstellungen gegen meine rechnung undt anforderung." Seine Angaben sind im Gegensatz
zu denen seines Schwagers Olizy oft kurz und klar formuliert.
6 StAE, Urkunden Nr. 24. Leider fehlt in den bekannten Akten die Anlage zum Teilungsvertrag
vom 6.7.1739, in dem die einzelnen Grundstücke aufgezählt wurden. Aus der fehlenden Anlage
ließe sich Näheres über die Verteilung entnehmen.
7 Wegen fehlender Unterlagen wie Kaufverträge usw. im Stadtarchiv und des nicht auffindbaren
Familienarchivs Maillot/Ichtratzheim bestehen hierüber Unklarheiten.
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