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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 539
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150 Jahre Volksbank Offenburg

Wilhelm Haas

Der dritte im Bunde der führenden Gründerväter des deutschen
Genossenschaftswesens war Karl Friedrich Haas. 1872 erfolgte
die Gründung eines landwirtschaftlichen Konsumvereins in
Friedberg. Der Großteil der ländlichen Genossenschaften (Spar-
und Darlehenskassen) berief sich später auf Wilhelm Haas.

Die Gründung der Offenburger Vorschußkasse fällt also in
eine Zeit mit tiefgreifenden kulturellen, politischen und wirtschaftlichen
Umbrüchen. Handwerker, kleine Betriebe und
Landwirte benötigten nun vor allem Kapital, um die Chancen,
die nach Verkündigung des neuen Badischen Gewerberechts
von 1862 geboten waren, nutzen zu können und konstruktiv
werden zu lassen. Damit aber Kredite ausgegeben werden
konnten, war es zunächst nötig, Kapital anzusammeln. Anfangs
zahlte jedes Mitglied für den Beitritt 1 Gulden Beitrittsgeld
, das in einen Reservefonds einbezahlt wurde, welcher
auch aus den Rücklagen aus dem Reingewinn gebildet wurde.
Zur Beschaffung des eigenen Betriebskapitals musste jedes Mitglied
einen Stammanteil (Mitgliedsguthaben) von 100 Gulden
einlegen. Jedes Mitglied haftete mit seinem Vermögen, denn
die Mitglieder waren (und sind auch heute noch) die Eigentümer
einer Genossenschaftsbank. Nach wie vor stehen die
Volksbank und Raiffeisenbank in erster Linie für die Förderung
ihrer Mitglieder.

Die Ereignisse von 1880: Kampf um die Vorschußkasse

Direktor Josef Nonn und der Kontrolleur Carl Geck erklärten
im Jahr 1880 plötzlich ihren Rücktritt. Es wurde daraufhin
beschlossen, sofort eine Generalversammlung auf den 20. Oktober
1880 zur Neuwahl des Direktors und des Kontrolleurs
einzuberufen. An Stelle der zurückgetretenen Herren Nonn
und Geck wurden vom Verwaltungsrat die Herren Burg und
Hambrecht vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde aber von
der Generalversammlung zwei Mal abgelehnt. Daraufhin trat
der Verwaltungsrat „aus politischen und persönlichen" Gründen
zurück. Die Streitfrage zwischen Verwaltungsrat und Generalversammlung
wegen der Wahl des von ersterem vorgeschlagenen
Carl Emil Burg führte zur Spaltung des Vorschußvereins
und zur Gründung des „Ortenauer Creditvereins"
(siehe Exkurs auf der Folgeseite). Mehrere Mitglieder des Vorschußvereins
erstellten nun eine Vorschlagsliste mit Namen für
den neuen Verwaltungsrat. In diesem Rundschreiben war zu
lesen: „Wir schlagen Euch hier Männer vor, Vertrauen erweckend
durch ihre gesellschaftliche Stellung, durch Gediegen-


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