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150 Jahre Volksbank Offenburg 549
gäbe unseres Bankgebäudes Okenstr. 7, die in den nächsten
Monaten zu erwarten ist, durchgeführt wird". Nach gründlicher
Renovierung aller Wohn- und Geschäftsräume konnte am
23. Juni 1952 Direktor Häußermann seine Wohnung beziehen.
Und am 23. August erfolgte dann der lang erhoffte Wiedereinzug
der Bank. „Der Betrieb erlitt durch den Umzug keinerlei
Unterbrechung. Alle Betriebsangehörigen haben hierbei tatkräftig
mitgewirkt." Im Oktober 1954 wurde ein Nachttresor
eingebaut und eine neue Postfachanlage errichtet, beide Einrichtungen
wurden sofort rege benützt.
Währungsreform
Das Jahr 1948 war das Jahr der Währungsreform,
die D-Mark kam. Am Sonntag, 20. Juni 1948
wurde auch in Offenburg das sogenannte Kopfgeld
in Höhe von 40 DM pro Person ausgegeben.
Denn ab dem 21. Juni 1948 galt nur noch die D-
Mark. Die Umstellung der Guthaben erfolgte im
Verhältnis 1:10. Damit war auch in Offenburg
die Zeit der Zigarettenwährung, der Hamsterfahrten
, Bezugsscheine und des Schwarzmarktes ßfe ersten D-Mark-
vorbei. In der Chronik der Volksbank liest man über diesen Scheine, 1948
wichtigen Tag: „Am Sonntag wurde in der Oberrealschule unter
Mitwirkung der Banken das erste neue Geld, das in Nord-Amerika
hergestellt worden war, ausgegeben. Von Montag 21. bis
Freitag 25. Juni musste sämtliches Altgeld bei den Banken einbezahlt
werden unter Ausfüllung verschiedener Einreichungs-
formulare. Es wurden in diesen fünf Tagen annähernd 3 Millionen
Reichsmark Altgeld bei uns abgeliefert und täglich bis zu
800 Einreicher bedient. Gleichzeitig wurden die sogenannten
Geschäftsgelder in Höhe von DM 60,- pro Arbeitnehmer an die
Geschäftskunden als erste Betriebsmittel ausbezahlt."
Wirtschaftswunder
Die Nachkriegszeit kann in der nun im Entstehen begriffenen
Bundesrepublik in zwei Abschnitte geteilt werden: Erstens in
die sogenannte „Schlechte Zeit": Hunger, Kälte, Mangelkrankheiten
, Trümmerlandschaften bis zur Währungsreform vom
21. Juni 1948 und zweitens in das „Wirtschaftswunder". Beide
Ereignisse haben in der Geschichte der Volksbank ihre deutlichen
Spuren hinterlassen.
Die Versorgungslage der Bevölkerung war schlecht. Lebensmittel
und Güter des täglichen Bedarfs waren nur gegen Le-
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