Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0051
CQ Rainer Fettig

nach, als sie auf der hohen Ebene im Holz war, ist der Geist ihr
abermals erschienen und hat ihr einen daselbst zu haltenden
Tanz angekündigt, zu dem sie sich zu Fuß verfügt. Sie nennt
wieder Teilnehmer. Aus dem Hagel wird wieder nur ein Regen.
Der Tanz wiederholt sich nach acht Tagen an derselben Stelle.
Der Hafen wird wieder umgestürzt. Auf Befragen, was in dem
Hafen gewesen sei, gibt sie Raupen, Blüest und anderes Teufelswerk
an, welches der böse Geist selbst zusammengestellt hat.
Man hatte Küchlein, welche Theuß Börsichs Weib mitgebracht
hatte. Ungefähr drei Wochen danach erscheint ihr der Geist
wieder auf dem Farn, und kündigte ihr einen auf dem Braunberg
zu haltenden Tanz an. Per pedes verfügte sie sich zu diesem
Tanz. Nennt wieder Teilnehmer. Mit dem Hagel war es wieder
nichts. Nach etwa drei oder vier Wochen erscheint er ihr wieder
beim Gründel und kündet ihr einen bei der nächst an dem
Städtlin stehenden Linde zu haltenden Hexentanz an. Auf einer
Gabel, darauf er voran, sie hinten saß, fuhr sie dahin. Sie nennt
wieder Teilnehmer, dabei auch Maria, Michael Schmieders
Hausfrau im Dorf. Aus dem Hagel ist wieder nur ein Regen geworden
. Auf der Gabel ist sie mit ihrem Buhlen wieder heim
gefahren. Nach sieben Wochen erscheint er wieder und kündigt
ihr einen Tanz in des Michel Schmieders Hof an. Bei diesem
Tanz, zu dem sie sich zu Fuß verfügt, sind alle schon genannten
Personen dabei gewesen, nur der Feßlin nicht, der „nit anhei-
misch" gewesen ist. Ein Hagel ist nicht gesotten, ihr aber anbefohlen
worden, ihrem Nachbarn Feßlin ein Stück Vieh umzubringen
, was sie aber (weil er ihr Gevatter gewesen) nicht tut
und deshalb übel geschlagen wird. Sechs Wochen danach, als
sie eben mit den Schweinen beim Schloss herauf gefahren, erscheint
ihr der böse Geist wieder und kündet ihr einen daselbst
zu haltenden Tanz an. Sie nennt wieder eine große Zahl von
Teilnehmern. Aus dem Hagel wird wieder nur ein Regen. Vor
vier Wochen habe sie auf Befehl ihres Buhlen dem Martin Feßlin
eine anderthalbjährige Kalbin zu Tode geritten. Vor etwa
vier Jahren hat sie dem Jacob Nock von hier mit einem weißen
Stecklein ein Pferd geschlagen, davon es abgegangen. Desgleichen
hat sie vor ungefähr sechs Jahren das Kind des Andreas
Gölterich mit der Hand geschlagen, wovon es, wie allseits bekannt
, leider „ arbeit seelig" worden. Nicht minder hat sie Bastian
Zimmermanns Buben ein Tränklein gegeben, damit er das
Leben verlieren und habe verbluten sollen. Es ist aber nicht geschehen
. Dem oberen Wirt, Jerg Vischer, hat sie ein Füllen zu
Tode geritten. Ebenso des Hans Jakob Santhasen Frau ein
Schwein. In ihrer Kammer bewahrt sie auch ein Stecklin, mit
dem sie Vieh töten soll, wie auch noch in einem Kensterlein


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