Freiburger historische Bestände - digital

Rainer Fettig

heimgefahren; dann ist sie auf einem schwarzen Ross hinter
ihrem Buhlen zu einem Hexentanz nach der langen Matte geritten
. Der Spielmann war ein alter Zitterschlager. Damals ist kein
Wetter gesotten worden. Wie hinaus, ist sie auch wieder heimgeritten
. Acht Tage danach war sie bei einer Hexenversammlung
auf des Brunhansen Matten. Man hatte, damit das Gras gar welk
und dürr wurde, einen Giftregen gesotten. Drei Wochen zuvorhat
die Angeklagte mit einem Stecklein dem Hans Brunen im Tal eine
Kuh geschlagen, dass er sie hat metzgen müssen, dem Hackerhansen
hat sie ein Schwein geschlagen, das aber nicht verendete.
Ihrer eigenen Tochter Gall Hodappen ein Kitzlein, Caspar Börsich
ein Schweinlein, Xander Rothen vor Zeiten zwei Kitzlein, die alle
abgingen.

Die Angeklagte hat alle von ihr angegebenen Personen widerrufen
.

Angeklagte Maria Huobervom Haldenhof

Ein weiteres Zeugnis aus dieser Zeit des Hexenwahns und des
Glaubens an die Macht finsterer Kräfte stammt aus dem Jahre
1681. 50 Jahre nach dem Tode der Haldenhofbäuerin ist das
„ Haldenhof kreuz" an der Ortseinfahrt Oppenau-Ramsbach bei
den Feldern des Haldenhofes zur Abwehr böser Geister errichtet
worden.

Dieses Steinkeuz ist kein Gedenkkreuz, auch kein Sühnekreuz
, sondern ein „Bannkreuz". Der Hofbauer Michael Gel-
trich ließ es 1681 von dem Oppenauer Steinmetzen Zacharias
Sepp, einem zugewanderten Tiroler, erstellen. Auf der Rückseite
des Steinkreuzes ist ein Bannspruch eingemeißelt. Er lautet in
der Übersetzung:

Siehe da, das Kreuz des Herrn

Fliehet ihr bösen Geisterl

Es hat gesiegt der Löwe aus dem Stamme Juda,

die Wurzel Davids.

Aleluja Aleluja

Mit diesem Bannspruch sollten die bösen Geister über der Flur
gebannt werden.

Aus der Prozessakte Maria Huber

Die als Hexe angeklagte Maria, Hans Huobers Weib zur Halden
bekennt „peinlich":

Vor ungefähr zehn Jahren, als ihr Mann sie zum Haus hinaus
geschlagen hatte, ist ihr in des Mannes Gestalt der böse