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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 79
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0080
Etwas aus elsässischen Quellen über das Hexenwesen in der Ortenau

1. Hanß Scheible, „der Schultheiss zue Cappeln", 43 Jahre alt.
„Sagt, seye ufungeuor ii Jahr, als die fürstenbergische Reüter im
Ambt gelegen, das ein Reütter underm Rittmeister Glasse,
Michael Spotten des alten, Jetzt Anderle Männers weib sich bezüchtiget
Ime ein Pferdt verhext zu haben ... Sonsten seye Sie
auch gemeinem geschrey nach der hexerey bezüchtigt worden"

2. Jacob Werner, „der Zwölffer einer zu Cappel", 44 Jahre alt,
sagt: „Des alten Späthel, jetzt Anderle Männers weib, wiß er nit
das Sie Jemahls beschreyet. Könne bey seinem gewissen nichts
von Ihr sagen ."

3. Hannß Müller von Waldulm, ungefähr 30 Jahre alt, sagt, Sie
habe „daß gemein böse lob, das Sie den lauten die Küe durch Ihre
Zaüberliche Kunst Mälckhe; Ihre Schwestern und baaßen, so aber
alle todts verfahren, seyen fast alle für bös gehalten worden; Item
vor Ungeuor 2. Jahren habe Sie ein Fürstenbergischer Reütter der
negst bey Ihrem Nachpauren logirt, Sie bezichtiget ein Pferdt geritten
zu haben, Zeug wiße aber nit ob es gestorben, deßwegen Sie
mit demselben in ein Streüth gerahten, Undt endlich verglichen,
daß Sie Ihme Vier thaller geben müeßen."

4. Michael Müller, von Cappel, „wisse von Andres Männers weib
Nichts".

5. Michael Krauß von Waldulm, ungefähr 30 Jahre alt, sagt
„Andreas Männers frauw, seye von einem Reüter bezichgtiget
worden, das Sie demselben ein Pferdt verderbt haben solle ...
Undt seye in der Zeit als man Justiflciert auch im geschrei gewe-
ßen".

6. Simon Kleffmüller von Cappel, ungefähr 40 Jahre alt, sagt,
Sie „seye von einem Reüter ... vor ein öffentliche hex beschreyet
worden, umb daß Sie Ime ein Pferdt solle verzaubert habe ...
Sonsten wüste Zeüg nichts, das Sie gemeinen geschrey, noch des
lasters der Zauberey Ir bezüchtiget worden".

7. Caspar Dolt, „wonhafft uf der Schertzmatt, Cappler ... eds (?)",
ungefähr über die 40 Jahre, sagt, „uf Anderle Männers weib,
Seyen auch gemeine reden gangen, das Sie mit dem Laster der
Zauberey beschaffet; Zeug wiße aber nichts sonderbares".

8. Andreas Schmaltzle, „von Cappel", ungefähr 40 Jahre alt,
sagt, „Andreas Männers frauw seye im geschrey, Zeüg habe ...
von Georg Hodappen weib, so todt, gehört, das Sie über des Männers
frauw geclagt, Sie könne nichts fortbringen, also ufSie ver-
muttmaßet, ob füegte Sie Ihrem Vieh solchen Schaden zu".

9. Georg Rößler, von Waldulm, ungefähr 40 Jahre alt, sagt,
„daß Männers frauw seye sein nachpaurin und in gemeinem
Geschrey der Zauberey begriffen. Sie hette mit einem Reütter,
welcher Sie Ime ein Pferdt erkrankhet zu haben bezüchtiget". Der
habe ihm erzählt, „das Männers frauw, als Er und seine mitge-


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