http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0167
1 66 ^ans Harter
Der Teufel bringt die
Hexe auf den Scheiterhaufen
: Flugblatt von
1533, Holzschnitt von
Erhard Schön,
Nürnberg (Ausschnitt).
- Vgl Bild 1
schon der Beginn der Anschlagsplanung gewesen sein, um die
Verhältnisse auszukundschaften und entsprechende Vorbereitungen
zu treffen. So wäre die Magd in einer Art Erkundungseinsatz
, sie und der „Teufel" ein auf Mordbrennerei ausgehendes
kriminelles Paar gewesen. Doch spricht die von ihnen
nächtelang angerichtete „Gugelfuhr", die alle möglichen Vor-
sichts- und Abwehrmaßnahmen zur Folge hatte, nicht für diese
Variante. Und wenn es bei kriminellen Mordbrennern darum
ging, durch Feuer und die so erzeugte Panik Beute zu machen,
dann waren dabei Banden am Werk, so 1726 bei der Zerstörung
von Welzheim und Weissach.80
Die Zeitgenossen heben denn auch auf ein privates Drama
ab, das sich zwischen der Magd, dem Schultheiß und einem
Dritten, dem „Teufel", abspielte und in der Brandlegung gipfelte
. In diese Richtung zielen auch die St. Galler Chronisten:
Für Vadian war der Ausgangspunkt die Beziehung der Magd
mit dem Teufel, gefolgt von der Drohung, „das Städtchen zu
verbrennen". Rütiner/Brendly berichten, dass die Drohung
dem Schultheißen galt und der Dämon diesen heftig anfuhr.
Kessler zog daraus das Fazit, „dass der Teufel [...] keinen Rivalen
dulde". Wichtig sind die zuvor ausgestoßenen Drohungen,
die sich bis zur kriminellen Tat steigerten. Auch sie sprechen
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0167