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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 190
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190 KonradVelten

läge wieder vereinigt. Auch eine Weingült kaufte er am 11. November
1633 (Martini) auf.

Die nun folgenden Kriegsereignisse waren für den Junker
schicksalhaft. Im September 1634 wurden die Schweden vertrieben
. Friedrich von Stein wurde seiner Ämter enthoben. Er
musste mit seiner Familie seine Besitzungen in Neuweier verlassen
. Er floh aber erst im Dezember nach Straßburg.31 Vermutlich
erhoffte er vom katholischen Markgrafen Wilhelm
eine religiöse Toleranz, die aber Wilhelm in seiner Machtdemonstration
nicht gewährte. Seine juristischen Kenntnisse
sowie seine exzellente Verhandlungstaktik waren beim Magistrat
der evangelischen Stadt Straßburg sehr geschätzt.

Am 6. Mai 1647 verkaufte der Junker endlich seine Anteile
am Neuhof an die Stadt für 1200 Gulden. Nun war die Stadt
alleiniger Eigentümer des ehemaligen großen Gutes Neuhof.
Angemerkt sei hier, dass dieser ehemals gut bewirtschaftete
Hof mit seinen Äckern, Wiesen, Wäldern, Gebäude und Goldwäschereien
im Jahre 1654 völlig verwahrlost war.

1650 wurde Friedrich von Stein zum Rat der Ortenauer
Reichsritterschaft ernannt.

Nach dem Abzug aller kaiserlichen und schwedischen Truppen
vom Oberrhein kehrte er 1651 mit seiner Familie ins obere
Schloss nach Neuweier zurück. Er war weiterhin im Amt als
Geheimer Rat des Markgrafen Friedrich V. von Baden-Durlach.
Die Familie war inzwischen auf sieben Söhne und vier Töchter
angewachsen.

1661 wurde er zum Rat der evangelischen Domkapitulare
des Bistums Straßburg ernannt. 1664 musste er seinen ersten
Sohn Friedrich wegen seines verschwenderischen und unmoralischen
Lebensstils enterben. Er übertrug die Lehensrechte, den
gesamten Besitz auf seinen zweiten Sohn Karl.

Am 12. Oktober 1666 starb Friedrich von Stein im Alter von
65 Jahren im oberen Schloss. Am 22. Oktober 1666 wurde er in
der Kirche Lichtenau im Chor bestattet.32

Friedrich hatte regelmäßig in seiner Kapelle hinter dem
Schloss Hausandachten gehalten, zu denen auch oft der Pfarrer
von Lichtenau gekommen war. Karl von Reichenstein stiftete
beim Tod seines Vaters einen Geldbetrag für die Neuanschaffung
der Kirchenglocken in Lichtenau.33

Am 15. September 1690 wurde Neuweier von den zurückgehenden
französischen Truppen geplündert und bis auf das
hinterste Haus im Tal verbrannt. Vom Schloss und vom
Schlosshof selbst ist nichts überliefert. Dies lässt die Vermutung
zu, dass alles vernichtet worden war. Selbst die Schlosskapelle
war ein Opfer des Feuers geworden. Nur die Anziehma-


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