Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 224
(PDF, 94 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0225
Winfried Köninger

Die Hex im Trend der
Zeit; sie wurde immer
mehr aus dem Vordergrund
verdrängt Ein
modernes, extravagantes
Erscheinungsbild
prägt die moderne
neue Hexe

liehen um den Vorstandsvorsitzenden Alois Huber, Geschäftsführer
Jürgen Decker und Kellermeister Marco Köninger, verspürten
Druck in der Außendarstellung ihrer Hex. Die Zeiten
der alten knorrigen Hex sollen der Vergangenheit angehören!
Die Erfahrungen der letzten Änderung im Etiketten-Erscheinungsbild
von 1999 aber zeigten, dass man mit etwas „Face-
lifting" nicht den gewünschten Durchbruch erzielt. Die
Kundschaft, allen voran solche Kunden, die den Hexenwein
aus dem Regal verkaufen, also der Fachhandel und auch die
Gastronomie, erklärten immer wieder, dass der Hex die optische
Attraktivität und ein moderner Ansatz fehlt. Mit der
Qualität der Weine hat das jedoch in keinem Fall auch nur
ansatzweise etwas zu tun, diese ist unbestritten und nach wie
vor auf einem sehr hohen Stand, von der einfachen Basisqualität
bis hin zur Spitze in der Qualitätspyramide. „Tue Gutes
und rede davon", gilt umschrieben auch in der Symbiose zwischen
der Qualität im Glase und dem äußeren Erscheinungsbild
auf dem Etikett. Was nützt der beste Inhalt, wenn er
nicht auch attraktiv genug verpackt ist? Hinzu kommt nun
der seit Jahren stärkere Trend des Weineinkaufes aus dem
Regal heraus. Das Auge kauft immer mehr mit! Das muss auch
ein regionaler Spitzenweinerzeuger erkennen! Den Verantwortlichen
war bewusst, dass ein Schritt in die richtige Richtung
Mut erfordert und wehtun wird. Die Ungerer-Story lässt
grüßen.

Die Hex muss aber Hex bleiben, wie soll man nur diesen
Spagat schaffen? Es war, wie schon 1953, wieder ein Pfälzer
Künstler, der mit einer bahnbrechenden Neukonzeption die
Kappler Hexenmacher verblüffte. Rüdiger Ertel, Grafik Designer
aus Landau stellte die Etikettenlandschaft auf den Kopf.
Der Mann hat internationale Erfahrung und ist auf Weinetiketten
spezialisiert. Die Hex wurde zur Verwandlungskünstlerin
! Sie wurde zur Pole-Tänzerin, wie Anita Vogel sie fortan
beschrieb. Ein „Jungbrunnen für die Hex", konnte man in
großen Überschriften aus der Presse entnehmen. Mit der nun
vollschlanken Hex ohne Gaisbock, Dasenstein und ohne
Schnörkel präsentiert sie sich dem Betrachter charmant und
mit einem überdimensional großen Besen. Das mehrteilige
Etikett in Reliefprägung, Relieflack und besonderem Papier ist
ein absoluter Hingucker und bisher einmalig in der Etiketten-
Landschaft. Aber das war auch zunächst gewöhnungsbedürftig
! Die Hex war plötzlich als solche nicht mehr erkennbar.
Dem Künstler ist etwas Einmaliges gelungen; Er setzte sich
über alle biologischen Grundsätze hinweg und schuf eine um
Jahrzehnte jüngere Kultgestalt. Eine neue Fee. Diese Neuer-


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