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Einiges über den Klerus von Renchen in früheren Zeiten
verwiesen (G 6312, 17 vo). Am 09.12.1665 wird er gebeten,
Auskunft über die Kollation dieser Kapelle zu geben (Ibid.,
124 vo), was er auch tat (Ibid., 140). Der Bischof wollte sie
dem Molsheimer Seminar inkorporieren, was sich als unmöglich
erwies (Ibid., 160 vo). Am 02.05.1668 wird ein
Schreiben des Pfarrers über diese Kapelle an den Bischof
weitergeleitet (Ibid., 376). Am 20.09.1668 bittet die Regierung
in Zabern, man suche im Archiv über die Einkünfte
dieser Kapelle nach. Die Schrift wird Pfarrer Haug ausgestellt
, damit er während des Aufenthalts des Bischofs in der
Diözese sein Recht verteidigen könne (Ibid., 408 vo). Durch
seine Antwort auf dieses Schreiben erfahren wir, dass ein
gewisser Dr. Kieffer, Arzt in Straßburg, zur Zeit deren Einkünfte
bezieht, was nicht annehmbar sei (Ibid., 413 vo).
Scheinbar will der Bischof diese Kaplanei zurückerwerben
(Ibid., 525). Am 19.01.1670 erfahren wir, dass sie einer Kaplanei
in Saverne einverleibt werden soll; der Geistliche Rat
ist damit nicht einverstanden: Erzpriester Haug soll Zeit
seines Lebens deren Einkünfte beziehen. Nach seinem Ableben
könne man sie der Pfarrei Ulm annexieren. Der Generalvikar
ist der Ansicht, sie solle an Ort bleiben, besonders
da die Kapelle im Schloss Ullenburg repariert und mit einer
Glocke versehen wurde; dazu kommt, dass das Personal des
Dr. Kieffer katholisch ist (G 6313, 7-10). Am 26. Februar wird
dem Bischof gemeldet, dass diese Kaplanei durch den Weihbischof
dem Pfarrer von Fautenbach verliehen worden war
(Ibid., 25; 33). Nochmals am 08.07.1671 wird dem Bischof
abgeraten, die Kaplanei in die bischöfliche mensa zu inkorporieren
: dies sei kanonisch nicht gestattet; der Dr. Kieffer
habe erlaubt, darin Messen zu lesen und auch für die Para-
mente beizusteuern (Ibid., 239-241). Am 31.08. 1667 wird
Haug mit einer Untersuchung betraut (G 6312, 318 vo). Am
18.06.1674 wird sein „indultum testandi" bestätigt (Ibid.,
396). Er ist vor dem 12.08.1675 gestorben. Ein Streit wird
wegen seiner Hinterlassenschaft zwischen Zacharias Schönknecht
und Adam Solinger (Seelinger), aus Offenburg, entstehen
(G 6314, 33 vo). Eine Jahrzeit wurde für ihn in Fautenbach
gestiftet (REINFRIED, Anniversarst., 216). (L.S.,
Ortenau 1, S. 343-344).
- HEIL (HEYL, HAIL) Johann (I) (licent.), aus Achern, studierte
in Heidelberg (1471) (REINFRIED, Achern, 139, note
1). Im Jahr 1482 wird er Rektor in Renchen (AMS KS 5, f.
88; MEISTER, 123 ; REINFRIED, Religionsänderungen, S.
78).
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