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Einiges über den Klerus von Renchen in früheren Zeiten O CO
verfügen, sonst wäre ein Viertel davon dem Bistum zugefallen
(G 6303, 338 vo). Er ist vor dem 13.03.1619 gestorben
(G 6305, 127-128, 133). Sein Bruder Blasius hat der Abtei
Altorf 500 Gulden aus seiner Hinterlassenschaft gegen Obligation
geliehen (1620) (H 19/13).
- LATOUR (LATUR, TOUR, TURR, THÜR) Joannes Georgius,
war Pfarrer in Dingsheim um 1654 (Kammerer N° 5091). Er
erhält am 29.11.1656 die Investitur für die Pfarrei Renchen
(G 6310, 49 vo); am 18. Dezember wird er nach Molsheim
zitiert (Ibid., 51 vo). Am 12.09.1657 erfährt man in Molsheim
das Absterben des Pfarrers Latur; sein Inventar wird
verlangt; man sucht auch den Schultheiß und die Gemeinde
dazu zu bewegen, die Bibliothek des Pfarrers für seine Nachfolger
anzuwerben (Ibid., 83 vo). Am 10. Oktober meldet
Erzpriester Schumacher, dass die Schulden das Erbe übertreffen
werden; er soll 4 Pfund 10 Schilling dem Bistum
übersenden, die Schulden bezahlen und den Rest den Erben
überlassen (Ibid., 86 vo) (L.S., Ortenau 2, S. 214).
- MEYER Georgius, aus Saint-Avold, „capellanus in Offen-
burg", wird am 21.11.1657 durch den Senior des Hohen
Chors als Pfarrer von Renchen präsentiert, examiniert und
angenommen (G 6310, 89) (REINFRIED, Ottersweier, 295).
Am 24. April 1660 wird er ermahnt, vor dem 9. Juni die
„jura sigilli" zu bezahlen (Ibid., 280 vo). Da seine Situation
dort nicht mehr haltbar war, hatte er seine Versetzung nach
dem Elsass verlangt (G 6312, 260). Am 09.03.1667 erhielt er
die Präsentation für die Pfarrei Bischoffsheim (Ibid., 274),
wo er bis zu seinem Tod am 19.02.1668 walten wird (Kammerer
N° 3359). (L.S., Ortenau 2, S. 227).
- MÜNCH (MOENCH, MONACHUS, MÜNICH) Hartungus,
genannt „Härtung der phaffe", Sohn des „Heinrich der Mü-
nich von Basile" (1286) (AMS 1 AH 854, f. 116 vo), gehört zu
dem Teil des Klerus, der alle guten „Stellen" (und noch andere
dazu) zusammenraffte, ohne sich um das Los seiner
„Schäflein" zu sorgen. Manchmal hatten sie nur die niederen
Weihen und brachten es nie bis zum Priestertum; das
scheint bei ihm nicht der Fall gewesen zu sein, sonst hätte
er nicht den Spitznamen „der phaffe" getragen. Er ist der
erste, der als Rektor von Renchen in der Geschichte erschien
, aber ob er jemals in Renchen zu sehen war, kann
heute niemand belegen.
Im Jahr 1302 war er nämlich Rektor in Rumerheim (Obe-
relsass) (BARTH, Hb, 1166), Eguisheim (VILLIGER, 32; B.,
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