http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0264
Neues zum Aufstand des Bastian Gugel
wie der Heimburge (Ortsvorsteher) die Gemeindebelange
wahrnehmen musste.12 Dass er auf der Seite der Obrigkeit
stand, geht auch aus einer Urkunde vom Anfang des 16. Jahrhunderts
hervor, in der ihm Markgraf Philipp einen Platz für
zwei Metzelbänke oder Stände unter der Bürgerstube zu Bühl
verleiht.13
„Ihr Gesellen wie kumpt Ihr so spött, man wirt Euch das Bott
[Strafe] abnemen", tadelte sie Jörg Melder. Daraufhin drohten
Bastian und sein Anhang damit, man werde ihnen die „Hut
voll" schlagen. Melder und seine Gruppe zogen es vor zu
schweigen, andernfalls wären sie - so laut Aussage - in Stücke
geschlagen worden.
Dann nahmen die Versuche, eine Anhängerschar in den
anliegenden Orten und vor allem bei der Versammlung auf der
„Hessenbach", einem Wiesengelände zwischen Bühl und Altschweier
, zu aktivieren, ihren Lauf.
Der Markgraf ließ angesichts der bedrohlichen Lage Truppen
einrücken, die Verschwörer wurden verhaftet und verhört.
Bastian Gugel fasste man in Freiburg. Nach seinem unter Folter
erzwungenen Geständnis war sein Schicksal besiegelt. Weil
seine Frau ein Kind erwartete, wurde die Hinrichtung hinausgeschoben
.
Zeittafel
Mi 07.06.1514 Fronverweigerung im Hartgraben
Sa 10.06.1514 Gespräch mit Hans Degenhart
So 11.06.1514 Proteste vor dem Haus des Vogts,
Versammlung auf der Hessenbach
Mo-Mi 12.-14.06.1514 Weitere Proteste, Besuche in den
anliegenden Orten
Do 15.06.1514 Die markgräflichen Truppen
besetzen Bühl
Frei 04.08.1514 Bastian Gugel wird in Freiburg
verhaftet
Sa 12.08.1514 Verhör im Diebsturm
Frei 01.09.1514 Zweites Verhör
Mi 27.09.1514 Geständnis Bastians
Do 05.10.1514 Urteilsspruch: Hinrichtung
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