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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 304
(PDF, 94 MB)
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304 DieterWeis

Rohan-Rochefort samt Kammerjungfer, einem Kutscher samt
Frau und zwei Söhnen bei ihm eingezogen seien.10 Am
20.9.1805 reiste die Prinzessin, nachdem sie „5 Vierteljahr" bei
Schilling gewohnt hatte, nach Linz ab, „um daselbst zu bleiben
, weil man einen französischen Überfall beförchtet".11 Der
Überfall erfolgte tatsächlich am 25.9.1805, als nachts 400 französische
Dragoner in die Stadt Ettenheim einrückten. Nach
diesen genauen Angaben über die Wohnung der Prinzessin
Charlotte stellt sich die Frage, wie lange sie im „Vennemann'sehen
Haus" am Nepomukbrunnen bei der Familie Sartori wohnte.
War es nur in der Zeit nach dem Tod des Kardinals Rohan bis
zum Einzug in Schillings Wohnung als Mieterin oder kehrte sie
nach ihrem Wegzug im Jahr 1805 nochmals nach Ettenheim
zurück?

Das Schloss wurde nach dem Tod des Kardinals Rohan von
Hofkammerrat Bernhard und Baudirektor Weinbrenner im
Jahr 1804 aufgesucht und wegen geplanter Bauveränderungen
begutachtet. Auch in späteren Jahren wurde es den jeweiligen
Nutzungen entsprechend mehrfach im Innern umgestaltet,
sodass heute aus der sogenannten Rohan-Zeit fast nichts mehr
vorhanden ist.

Die Ettenheimer Lustbarkeiten

Unter diesem Titel berichtet Paul-Rene Zander im Rahmen
seines Berichts „Boecklin contra Bourbon" über gesellige Veranstaltungen
in Ettenheim während der Residenzzeit Kardinal
Rohans und der Anwesenheit des Duc d'Enghien.12 Die Familie
Schilling nahm ebenso wie die Geschwister von Roggenbach
und andere Persönlichkeiten an den Tanzvergnügungen teil.

Schilling schreibt in seinen Tagebüchern darüber Folgendes:13

„31. Januar 1803 Abends 6 Uhr fuhr ich mit meiner Frau und der
Frau Oberlandräthin (von Mahlberg) nach Ettenheim zu H. von
Ichtratzheim, wo ein Ball veranstaltet worden, H. Herzog von
Enghien, Herzog (richtig: Prinz) von Rochefort, die Prinzeß Rochefort
und H. Kardinal Rohan waren auch zugegen, es wurde
getanzt biß V24 Uhr, um 4 Uhr waren wir wieder zu Hauß.
12. Februar 1804 Zu Mittag speißte ich bey General Thümery.
Abends war Ball bey uns, wobey H. Herzog von Enghien, des H.
Landvogts von Mahlberg und alle hiesige Honoratioren erschienen
sind, und dauerte biß 3 Uhr. (...)

26. Februar 1804 Nachmittag bey H. Sartori, Abends waren der
H. Herzog und die Prinzeß Rosche fortt bey uns auf ein Spiel".


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