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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 333
(PDF, 94 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0334
Zur Planungsgeschichte der Pfarrkirche St. Johannes d.T. in Ottersweier

werden müssen, wobei wir allerdings den schönen Chor als Seiten
und Taufkapelle an der linken Turmseite wieder aufführen
wollen.29

Der alte Chor wäre also an die Frontseite zu stehen gekommen,
zur linken Seite eines hohen, fünfgeschossigen Turms (Abb. 7).
Nach dem Durchschreiten des darin befindlichen Portals öffnete
sich ein weiter Saal:

Was die Planskizze seihst betrifft, haben wir, abweichend von
den zahlreichen Projekten der neueren Zeit, welche durchweg
dreischiffg angelegt waren, hier zur einschiffigen Anlage gegriffen
, weil der Stiftungsrat Wert darauf legt, freien Ausblick auf
Hochaltar und Kanzel zu haben.

Es sind somit sämtliche Sitzplätze im Hauptschiff angeordnet,
und verspricht der durch ein Netzgewölbe von 14 m Spannweite
überdeckte Schiffraum eine mächtige und überwältigende Wirkung
, während der Chor ein natürlicher Weise bis zu etwa 17,0m
in die Höhe strebt.30

Es handelte sich bei diesem Projekt nicht wirklich um eine
Saalkirche, je 6,50m breitem Joch des Netzgewölbes war, etwa
1,50 m von der Wand, eine Säule eingestellt, die außenseitig ein
ganz schmales Kreuzrippengewölbe trug. Diese Säule sollte
wohl helfen, den Schub des gewaltigen Dachstuhles abzufangen
, ohne ein aufwendiges Strebewerk außerhalb der Kirche
notwendig zu machen. Über einer vier Meter hohen Sockelzone
beleuchteten große, vierbahnige Fenster den Innenraum.
Das Mittelschiff besaß keinen eigenen Obergaden. Die Kirche
wäre also im Grunde eine Staffelhalle gewesen.

Das Motiv der drei Räume im Osten wurde hier, trotz Abriss
selbiger, beibehalten: Im Süden die quadratische Sakristei mit
Zugang zum zentralen, breit gehaltenen Hauptchor und im
Norden anschließend ein kleiner, zurückgenommener Nebenchor
. Die Ostansicht wäre im Vergleich zu jener der vierschiffi-
gen Anlage bescheidener geworden, auch weil der dominante
Chorturm fehlte - die (Haupt-)Ansicht von Westen her jedoch,
durch den verlegten Altbau und den großen Turm umso monumentaler
.

Im Zusammenhang mit dieser Skizze wurde übrigens die
Frage nach dem Baustil angesprochen - ein in der Zeit des Historismus
nicht unwesentlicher Aspekt. Es war stets die Frage, in
welchem Neo-Stil man bauen sollte. So berichtete ein nicht
näher zu bestimmender F. Feit in den Freiburger Akten:


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