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Zur Planungsgeschichte der Pfarrkirche St. Johannes d.T. in Ottersweier
Der Chor kann, wie es auch beispielsweise hei der Peterskirche in
Rom und der größten Kirche in Oesterreich, dem im Bau begriffenen
Dom zu Linz a/D. der Fall ist, nicht „geostet" werden. An
beiden Orten werden lokale Verhältnisse, so wie hier in Ottersweier
für die desorientierung der Kirchenlage bestimmend gewesen
sein.36
Bemerkenswert war die Stellung der Strebepfeiler auf der Südseite
: sie schienen, fast schon wahllos verteilt, in alle Richtungen
abzustehen. Von Norden her wäre der Bau begehbar gewesen
: durch zwei kleinere Eingänge an West- und Ostseite (wobei
der östliche direkt in den konservierten Chor führte), durch
drei Hauptportale an der Nordfront. Letzteren bescheinigte
Jeblinger einen seiner Auffassung nach genügenden Raum:
Das eine Hauptportal der Kirche im Rücken des Chores kommt
nicht unmittelbar neben dem Eingang des Gasthauses zu Blume
zu liegen, sondern in einer hinreichenden Entfernung v. 10,00m,
während der linksseitige Nebeneingang in dieser Front lVhmt
und der rechtseitige Nebeneingang ebendaselbst 21,00mt entfernt
angelegt würde. [...] Würde der Dorf bach, welcher zwischen dem
Kirchenplatz und dem Hauptplatz37 des Ortes Ottersweier läuft,
so überdeckt, wie dies schon seit geraumer Zeit streckenweise in
Eisenconstruction billig und bewährt geschehen ist, so bekommt
man zu einem Prozessionssammelplatz mehr als nothwendig ist,
indem dadurch beide Plätze zu einem, u. sogar ausnehmend großen
, vereint würden.38
Die Kirche selbst war nicht nur groß genug, sondern entsprach
auch den Denkmalaspekten:
Eine 3 schiffige Hallen- u. Kreuzkirche, die sehr bequem 1100 Sitzplätze
, nebst vielen Stehplätzen zu fassen vermag, ist mit der
historischen Baugruppe so gelöst, daß zwar unter beiden ein inniger
Zusammenhang besteht, aber der historische Bauteil dieser
Anlage doch möglichst unangetastet bleibt und uneingeengt in
seinen schönen Formen sich zeigen kann.39
Der Chor als Eingang
Der Wendepunkt. Die Narthexlösung
Die Schlüsselstelle in der Diskussion um die Planung von Neust
. Johannes in Ottersweier war die projektierte Verlegung des
Baus in den - wie erläutert umstrittenen - Pfarrgarten. Jetzt
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