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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 413
(PDF, 94 MB)
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 A*\ ^

Als Quellen der Untersuchung dienten Einwohnermeldekarten
, private Nachlässe, Regimentsgeschichten, die Jahrbücher
des Großherzoglichen Gymnasiums Offenburg, die Todesanzeigen
und Frontberichte der Tageszeitungen, Landkarten, das
Internet und die einschlägigen Publikationen. Wichtigste
Quelle wurden die wöchentlich im Offenburger Tageblatt unter
der Rubrik „D'r alt Offeburger" erschienenen „Kriegsbilder"
Adolf Gecks. Vom Kriegsbeginn am 02.08.1914 (Nr. 788) bis
zum Waffenstillstand am 11.11.1918 (Nr. 1022) berichtet
A. Geck, gut unterrichtet durch enge Kontakte zwischen Heimatfront
und Kriegsfront, über den Kriegsverlauf, Beförderungen
und Gefallene. Diese kontinuierliche Berichterstattung erfolgt
in einem das Leid des mörderischen Krieges mildernden
Ton, der auf fast treuherzige Weise ein oft unfassbares Geschehen
an der Front für die Betroffenen erträglich werden lässt.
A. Geck versorgte die Frontsoldaten zum Teil auch mit Lesestoff
und anderen begehrten Artikeln. Er schickte wöchentlich Exemplare
des „D'r alt Offeburger" als Heimatgruß an die Front
und erhielt dafür regelmäßig Feldpost von den Soldaten. Als
historische Zeugen über drei Generationen hinweg konnten
auch noch lebende Nachkommen dieser „lost generation" befragt
werden.1

Ungleiche Lebensläufe

Hermann Faisst und Max Boschert

„... was alles wir ersonnen, ...
zerflossen und zerronnen ..."

Das österliche „Kriegsbild", das Adolf Geck am 21.03.1915 im
Offenburger Tageblatt zeichnet, enthält eine Fülle bedrückender
Einzelheiten, die die gesamte Bandbreite des Kriegsgeschehens
zu Beginn des zweiten Kriegsjahres eindrucksvoll wiedergeben
. Am Anfang wird die Konfirmation des mit 13 Jahren
jüngsten deutschen Kriegsfreiwilligen des Ersten Weltkriegs,
Emil Huber aus Offenburg, in der evangelischen Stadtkirche
geschildert.2 Es schließt sich ein Bericht über den Offenburger
Rechtsanwalt Albert Levi, jetzt Unteroffizier im Offenburger
170er Regiment, an, der schwer verwundet an Holzkrücken in
seine Heimatstadt zurückkehrt. Dann folgt die Beschreibung
des „reich bekränzten Leichenzuges" der im Krieg gefallenen
Offiziere Philibert und Eberhardt Roeder von Diersburg durch
die Hauptstraße. Ebenfalls vom Regiment 170 kommt die Mel-


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