http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0417
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IJei den Kämpfen im Osten fimd nm Ü. Mrtrvs lftlö unser lieber
herzensguter Sohn, Jirutler, Sehwuger. Onkel, ßWiutignin und treuer Freund
Hermann Faisst
Lclirer
Leutnant der llesprvo Komp. Rcs.-Inf.-ltegm. Nr. !2">0
den Tod für sein geliebtes Viiterlond im Alter von 2CVi .fahren.
In tiefer Trnuer:
107;. Familie Josef Faisst, letotlÄr.
Josef Faisst, fatalsten!, i ZI. im Felde.
Fritz Faisst, MriGüsfrelwimoEf. l lt. ira Felde.
Familie Gustau Welck, Kontrolleur kirn VomSiuBvereln Hort.
Hermlne Trftschler.
Sein treaer rrennd Max Beschert,
offen Ii ii rjr, den 17, Mürz IlH.'i.
Todesanzeige und
Gedenkbuchein trag
für Hermann Faisst
In derselben Offenburger Zeitungsausgabe vom 17.03.1915
findet sich direkt unter der Todesanzeige der Faisstfamilie noch
ein sehr persönlicher und in der Form ungewöhnlicher Nachruf
unter einem gerahmten schwarzen Eisernen Kreuz auf weißem
Grund. „Nachruf seinem lieben Freunde Hermann Faisst"
mit der Nennung seines Offiziersgrades, der Militäreinheit und
des Todesdatums bei Kämpfen im Osten. Es folgt ein vierstrophisches
jambisches Gedicht mit abab-Reimen. Unterzeichnet
ist das traurige Abschiedsgedicht mit „Dein treuer Freund
Max". Über diesen Freund Max, der als Nachnamen in der Familienannonce
„Boschert" angibt, konnte nur wenig Biographisches
herausgefunden werden.
Max Boschert ist nicht in den Schülerlisten zu finden, nur
seine Einwohnermeldekarte gibt etwas ausführlicher Auskunft.
Danach war Max zwei Jahr jünger als sein Freund Hermann.
Geboren am 18.11.1890 in Freiburg wird er als Mieter bei Otto
Walz in Offenburg geführt. Auffällig ist sein häufiger Wohnsitzwechsel
. Allein fünfmal zieht er zwischen 1911 und 1915 um,
allein 1911 dreimal, wobei er dreimal bei Witwen in Pension
wohnt. Am 19.11.1915 muss er zum Militär, als sein Freund bereits
ein halbes Jahr tot ist. Sein Militärverhältnis wird mit
„Landsturm" angegeben, was wohl eine Offizierslaufbahn, wie
die seines Freundes, ausschließen dürfte. Merkwürdigerweise
wird er am 31.08.1917 vom Infanterieregiment 113 entlassen.
Als letzter Aufenthaltsort ist Emmendingen gemeldet. Er hat
den Krieg offensichtlich überlebt: Am 17.02.1919 ist er in Offenburg
bei Apotheker Pius Müller in der Hildastraße 56 gemeldet,
Ende des Jahres in Freiburg. Als letzter Verbleib ist am 30.04.1921
die Niddastraße 49, 3. Stock in Frankfurt am Main registriert.
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