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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 435
(PDF, 94 MB)
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 C

frühem Tod im Felde der jüngste Bruder Hermann
(*23.07.1899), geschrieben haben. Aus ihnen und den wöchentlichen
Kriegsbildern Adolf Gecks erfahren wir alle Einzelheiten
über Richard Hugles militärischen Einsatz im Ersten
Weltkrieg. Wie der ältere Bruder Alfons (*25.08.1889) diente
Richard bei den 172ern, d.h. dem 3. Oberelsässischen Infanterie
Regiment Nr. 172, in das dann 1916 auch der jüngste
Bruder Hermann eintreten sollte. Eine idealisierende Feldpostkarte
des Regiments, die Hermann am 23.09.1918 an
seine Schwester Klara schickte, visualisiert das fröhliche Voranstürmen
des I. Bataillons mit berittener himmlischer Unterstützung
, wie es sich die bedrängten Infanteristen in
schweren Stunden vielleicht sehnlich herbeigewünscht haben
könnten. Die Wirklichkeit des verordneten Vormarschs im
Westen 1914 und des Nerven zermürbenden Stellungskrieges
1915-1918 mit seinen verheerenden Materialschlachten sah
sicher ganz anders aus! Auch für Richard Hugle und seine
Brüder!

Bei Kriegsausbruch 1914 fährt er von Münster aus zu seinem
in Offenburg stationierten Regiment. Es folgen zehn
Wochen Ausbildung, und am 01.10. kann man im Haus Hugle
bereits seine Ernennung zum Fahnenjunkerunteroffizier begießen
. Das Regiment rückt am 16.12. zum Einsatz an die
Westfront in Nordfrankreich aus. Das Weihnachtsfest, von
dem man allgemein erhofft hatte, dass es das letzte Kriegsfest
sein werde, muss an der Front gefeiert werden. Im Januar 1915
wird Richard zum Vizefeldwebel ernannt, am 23.05. zum Offizier
. Das Regiment wird im Mai bei Ypern in schwere Abwehrkämpfe
feindlicher Angriffe verwickelt, dabei erhält Richard
am 10. d.M. einen Schuss in den rechten Oberarm und
muss sich in einen Schützengraben retten. Von dort kann ihn
sein Bursche wegen des Feuergefechtes erst spät am Abend aus
der Schusslinie holen. Für seinen mutigen Einsatz wird der
Leutnant der Reserve Richard Hugle mit dem Eisernen Kreuz
ausgezeichnet. Vorläufig bleibt er zwei Wochen im Feldlazarett
12 dicht hinter der Front, dann wird er in das Marienhospital
Schwelm in Westfalen verlegt. Dort stellt der Röntgenap-
parat zwei Knochenbrüche fest, die den Arm teilweise blockieren
. Im Juli kann er aber von dort schon wieder eigenhändig
ein paar Zeilen an seine Familie schreiben und bekommt
14 Tage Genesungsurlaub in Offenburg, von wo aus inzwischen
auch zwei weitere Brüder in den Krieg gezogen sind. Im
hiesigen Krankenhaus übt Richard an orthopädischen Apparaten
und arbeitet an seiner völligen Wiederherstellung für
den Einsatz an der Front. Bei den schweren Kämpfen seines


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