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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 441
(PDF, 94 MB)
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 441

„... dessen Grab nun nicht die Hand des Freundes
schmückt..."

Während bei den ersten drei der hier vorgestellten Freundespaare
jeweils ein Freund den anderen überlebte und nach
Endes des Krieges in der folgenden Friedenszeit und dem darauf
folgenden noch schlimmeren Zweiten Weltkrieg sein Leben
mit Ausbildung, Beruf und Familie bis in ein normales Alter
weiterführen konnten, sind bei den beiden folgenden zwei Beispielen
beide Freunde in jungen Jahren mitten im Krieg umgekommen
.

Otto Krieger und Rudolf Sachs

Otto Krieger und Rudi Sachs gehören zu den jüngsten Offenburger
kriegsfreiwilligen Schülern und mit 16 und 17 Jahren zu
den jüngsten Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Gerade einmal
die 11. Klasse ihrer Schule hatten sie absolviert und damit ihr
„Einjähriges" erreicht. Beide hatten sich zu den Jägern gemeldet
, die am hart umkämpften Hartmannsweilerkopf in den
Südvogesen die deutschen Stellungen verteidigen mussten.
Beide kamen bei den unmenschlichen Nahkämpfen um die
Stellungen der französischen Alpenjäger ums Leben. Otto Krieger
musste schon Ende 1914 sein Leben lassen, Rudolf Sachs fiel
neun Monate später einer Mine am Lingenkopf zum Opfer, auf
einem der blutigsten Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges
überhaupt.

Otto Krieger aus Renchen gehört zu den sieben Schüler, die
laut Jahrbuch des Großherzoglichen Gymnasiums in Offenburg
zu Beginn des Schuljahres 1914/15, zusammen mit fast
allen Primanern der Schule, aus der Obersekunda (11. Klasse)
ohne Abitur „freiwillig ins Heer" eintraten. Otto gehört auch
zu den drei Schülern, die im gleichen Jahresbericht zusammen
mit dem Unterprimaner Burkhart Grüninger (16) und dem
Oberprimaner Fritz Göppert (19) als erste Kriegstote des Gymnasiums
gemeldet werden, die, laut Gymnasiumsdirektor, „ihr
mutiges Eintreten für das Vaterland mit ihrem jungen Leben
bezahlen" mussten. Ihnen will die Schule „ein treues Andenken
bewahren". Über Otto Krieger wissen wir außer seinem
erwähnten Kriegseintritt als Obersekundaner, die militärische
Einheit und ihre Einsätze sowie seinen frühen Tod so viel wie
nichts aus seiner Biographie. Im Personenstandsregister seiner
Heimatstadt Renchen finden sich keinerlei Angaben, die etwas
über seinen genauen Geburtstag oder seine Eltern oder Familie
aussagen könnten. Wir können auch auf keine Todesanzeige,


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