http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0462
Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 461
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vom Zigelrücken her eingesetzt. Beim tapferen Sturmangriff Der Kampf der Res. 78
auf den von den französischen Alpenjägern verbissen vertei- am Hartmannsweiler-
digten Gipfel „am Schreckenstage des 21.12.1915" ist auch köpf am 21.12.1915
Hermann Walz im blutigen Nahkampf dabei. Er wird als Zugführer
von einer Kugel getroffen, die seinen Rücken von einer
Schulter zur anderen durchbohrt. Als bedrückender Augenzeugenbericht
über die Folgen dieses Tages liest sich das amtliche
Tagebuch des katholischen Feldgeistlichen Benedict Kreutz
(1879-1949), der als Divisionspfarrer der 12. Landwehrdivision
den Kampf in der vordersten Linie miterlebte. Am 21.12. war er
mit der Schwebebahn zum Hartmannsweilerkopf hinaufgefahren
, musste dann aber wegen deren völliger Zerstörung aus ihr
in zehn Metern Höhe geborgen werden. Er berichtet von dem
höllischen Trommelfeuer der Franzosen, das er in einem Unterstand
pausenlos bis zum Nachmittag aushalten musste. Für den
22./24. trägt er ein: „Besuche in Lazaretten, Verbandsplätzen und
Beerdigungen den ganzen Tag, zum Teil auch in der Nacht." Bis zum
31. „Briefwechsel für Schwerverwundete, Besuche in Stellungen und
sehr viele Beerdigungen".
Der Hartmannsweilerkopf geht verloren und fällt am Abend
in französische Hand. Er wechselt im Lauf der folgenden
Kriegsjahre wieder mehrfach seinen Besitzer. H. Walz kommt
erneut in ein Lazarett, zieht aber im April 1916 wieder ins Feld.
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