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598 Bericnte der Mitgliedergruppen
Ehrung der Schilta-
cher Kleindenkmalerfasser
: Reinhard
Mahn, Hans Harter,
Klaus-Ulrich Neeb
und Klaus Wolber,
rechts Bürgermeister
Haas
Foto: M. Baumgartner
Der kunstvoll restaurierte
Grabstein des
Chirurgus Andreas
Götz von 1774
Foto: W. Schoch
ANDREAS
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kraft, Bergbau, Waldbewirtschaftung, Schwallungen und Flößerei, Grab-
sowie Grenzsteine. Dabei ging er intensiv auf einzelne Objekte ein,
förderte Geschichten und tragische Schicksale zutage und konnte dem
gespannt lauschenden Publikum manch alte Ansichten, Pläne, Vereinbarungen
und Verträge präsentieren. Der Referent machte aber auch
deutlich, wo dringend Handlungsbedarf geboten sei. Bei der anschließenden
Ehrung der vier Erfasser versprach Bürgermeister Schenk dazu
die Unterstützung der Gemeinde.
Die Veranstaltung stieß auf eine derart große Resonanz, dass Schoch
den Vortrag Anfang Mai vor großem Publikum wiederholte. Als „An-
schubfinanzierung" stellte er den Erlös des Abends als seinen Beitrag zur
Restaurierung des kunstvoll gearbeiteten Andreas-Götz-Grabsteines aus
dem 18. Jahrhundert zur Verfügung. Dieser konnte zwischenzeitlich mit
maßgeblicher finanzieller Hilfe der Gemeinde Schenkenzell und weiterer
Sponsoren restauriert werden und fand nun im Spätherbst als
Schmuckstück im ehemaligen Beinhäusle auf dem Schenkenzeller Friedhof
einen würdigen Platz.
Ende Mai waren die Erfasser aus Schiltach und Lehengericht an der
Reihe, die von ihnen dokumentierten „Schätze" einer interessierten
Zuhörerschaft vorzustellen. Hans Harter war zum einen Koordinator für
den westlichen Teil des Landkreises Rottweil, zum andern hatte er die
Kleindenkmal-Dokumentation im Stadtgebiet von Schiltach übernommen
, Klaus Wolber und Reinhard Mahn berichteten aus Lehengericht.
Aus Vorderlehengericht konnten ein für eine protestantische Gemeinde
seltener Bildstock, Bogenbrücken, Gewerbekanäle, Stellfallen, Straßenbegrenzungssteine
, Felsenkeller sowie die Reste einer 1760 erbauten
Brunnenstube gezeigt werden. Aus Hinterlehengericht wurden Stolleneingänge
, eine Kaverne, Flusswehre, Gewölbebrücken und als Rarität ein
Luftraum-Beobachtungsposten aus dem letzten Krieg vorgestellt. Dazu
kamen entlang der Lehengerichter „Außengrenze" vom Moosenmättle
bis ins Schiltachtal eindrucksvolle Landesgrenzsteine und auch die 1817
errichteten Grenzmarkierungen zwischen Lehengericht und Schiltach
fehlten nicht.
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