Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 24
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0025
Manfred Merker

III Die römische Kinzigtalstraße des Kaisers Vespasian
(74 n.Chr.)

Die römische Kinzigtalstraße aus dem ersten nachchristlichen
Jahrhundert kreuzte als wichtige West-Ostverbindung in Offenburg
die eine Generation später erbaute rechtsrheinische
Süd-Nordtrasse aus der Zeit des Kaisers Trajan. Ihre Anlage, die
anfangs durch zwei Kastelle gesichert wurde, schuf die Voraussetzung
für die endgültige Eingliederung des rechtsrheinischen
Oberrheingebietes und damit auch der Ortenau in das Weltreich
des Imperium Romanum. Diese wichtige Schwarzwaldpassage
ins Donautal ist durch archäologische Funde bis in die
neuste Zeit gut belegt. Den Anfang machte 1840 eine römische
Meilensteinsäule, die zu den wichtigsten und frühesten Belegen
römischer Herrschaft in Südwestdeutschland zählt. Wieder
entdeckt hat ihn der damalige Direktor des Großherzoglichen
Gymnasiums von Offenburg, Professor Franz Weißgeber. Bei
Abb 8- Der römische seinem Spaziergang von der Schule zum „Salmen", der damali-
Meilenstein von §en Schulaula, fiel der Blick des hoch gelehrten Altphilologen

Offenburg in einer Baugrube an der Stadtmauer Ecke Grabenallee/Lange

Straße auf den ca. 1,50 m großen
Sandstein. Er erkannte an der Inschrift
die Bedeutung der längs
gespaltenen Spolie und konnte sie
sicherstellen. Im Schulprogramm
des Jahres 1841 veröffentlichte er
den Fund mit einer ersten Entzifferung
der Inschrift. Das Original
steht heute im Badischen Landesmuseum
in Karlsruhe, eine Kopie ist
im Offenburger Museum aufgestellt.
Trotz starker Beschädigung durch
die spätere Wiederverwendung bei
der Reparatur der Stadtmauer am
Schwabhauser Tor lässt sich aus der
ergänzten Inschrift Alter, Erbauer
und Bedeutung des Offenburger
Meilensteins bestimmen. Danach
stand er an der im Jahre 74 unter
Kaiser Vespasian unter seinem Legaten
Gnaeus Cornelius Pinarius Clemens
angelegten Straße von Straßburg
nach Rätien', laut Inschrift:

„Her derectum ab Argentorate in Rae-
tiam ".

IMPCAES VL5PA5JANO

AVG PONT MAXT Kl ß POTVI
CO SVDE3 IC, VI PPETMPTITO

"C A C5» A WE AV C F V E 5 PA M A N Q
OOSillDESICN -XTO//I/;

GH CO R NEU O C LE M E NjT E

m LEGAVGPROPREXCS/,
ifiER D6RECTABARÜ ENif'OR ATT
I \ \ i RAETIAAA ETH E UV .

N.\ n


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0025