http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0032
Mit Merkur unterwegs - auf Römerstraßen in der Ortenau
Ein älteres, einfaches Modell aus der Mitte des ersten Jahrhunderts
ist südlich von Offenburg bei Hohberg-Niederschopfheim
erhalten geblieben. Direkt an der Autobahn gelegen, besteht
diese Straßenstation aus einem kompakten hufeisenförmigen
Gebäudekomplex mit ziegelgedecktem Dach. Die enge
Toreinfahrt an der Schmalseite führt in einen Innenhof für die
Fahrzeuge, um den sich zwei lange und ein kurzer Gebäudetrakt
gruppieren. Hier waren Gästezimmer, Küchen und Werkstätten
untergebracht. Die Abmessungen der gesamten Station
betragen 34 auf 44 m. Die Station wurde mehrfach umgebaut
und zeigt heute noch Spuren kräftiger farbiger Wandbema-
lung, also der Form antiker Tapeten (jetzt im Offenburger Museum
).
Neben der kompakten Straßenstation von Niederschopfheim
hat sich nur sechs Kilometer weiter südlich eine andere
Form der Straßenraststätte erhalten, die Station von Friesenheim
. Unmittelbar an der Bahnstrecke Frankfurt-Basel gelegen
, von der sie auch ein Archäologe aus dem fahrenden Zug
entdeckt hat, weist die heute durch Balken angedeutete Rekonstruktion
der 55 x 60m großen Anlage fünf Gebäude auf: Zwei
Ställe, eine Schmiede, ein Bad und eine größere Herberge mit
zwei Brunnen. Hier konnte neben den üblichen handwerklichen
Leistungen für die Reisenden und vielleicht auch kleinen
Truppeneinheiten als Zwischenrast wesentlich mehr Luxus
geboten werden. Zwei weitere Besonderheiten können heute ,77 t/r c, a
ö Abb. 16: Straßen-
vor Ort oder sogar aus dem vorbeifahrenden ICE zwischen Station von Friesen-
dem inzwischen hoch gewachsenen Pappelhain bewundert heim mit Römerstraße
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