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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 32
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Manfred Merker

werden: Ein schnurgerades Stück Römerstraße mit Steinplattenbelag
und seitlichen Drainagen, deren Verlängerung nach
Süden und Norden genau den Trassenverlauf der römischen
rechtsrheinischen Trajanstraße anzeigt. Als zweite Besonderheit
hat sich westlich davon ein kleiner Tempel für die Diana
Abnoba, die gallorömische Schutzgottheit des Schwarzwaldes,
erhalten. Deren sandsteinerne Überreste sind im römischen
Museum des Freiburger Colombischlösschens ausgestellt.

Als man die Krypta der unweit herübergrüßenden Barockkirche
des ehemaligen Reichsklosters Schuttern großflächig
freilegte und danach für Besucher zugänglich machte, wurden
in der Tiefe Reste einer römischen villa rustica entdeckt. Darüber
hinaus fand man einen kleinen Tempel und fast 100 Einzelfunde
, darunter Münzen aus dem zweiten und vierten Jahrhundert
. Eine römische Tempelschwelle wurde 500 Jahre später
in der Karolingerzeit als christliche Grabplatte wieder verwendet
, ein anschauliches Beispiel für eine Spolie. Diese
Schutterner Römerfunde sind ein Beleg für die straßennahen
Gutshöfe, zu denen von der Hauptstraße durch die Besitzer
private Zugangswege angelegt wurden. Dass hier auf römischen
Fundamenten bereits in den Anfängen der Christianisierung
eine Einsiedelei, dann eine Kirche und später ein bedeutendes
benediktinisches Reichskloster angelegt wurden, zeugt von der
Kontinuität religiöser kultischer Verehrung.

V Römische Straßen im Offenburger Stadtgebiet

In den vergangenen fünfzehn Jahren konnte die provinzialrö-
mische Stadtarchäologie in Offenburg bei Baumaßnahmen im
Stadtgebiet eine Reihe von erstaunlichen Entdeckungen ma-

Abb. 17: Spolie in der
Krypta von Schuttern:

Eine römische
Tempelschwelle als
karolingische
Grabplatte


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