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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 37
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Mit Merkur unterwegs - auf Römerstraßen in der Ortenau

und eine prägefrische Münze des Trajan aus dem Jahre 102/103
zum Vorschein. Als historische Schlussfolgerung aus den Befunden
und Funden ist jetzt etwa, bis auf Weiteres, folgende
Interpretation erlaubt: Noch in flavischer Zeit, wahrscheinlich
im Zusammenhang mit dem Bau der Kinzigstraße im Jahre 74
wurde zur Sicherung des Vorfelds des Straßburger Legionslagers
in Offenburg ein Kohortenkastell für die erste thrakische
Kohorte unter Valerius Albinus angelegt. Zeitgleich und aus
demselben Anlass wurden auch die beiden Kastelle in
Zunsweier und Rammersweier gebaut. Nach dem Ausbau des
Limes unter Trajan hatten diese flavischen Militärlager keine
strategische Bedeutung mehr und wurden auf der Wende zum
zweiten Jahrhundert aufgegeben: Die Ortenau war kein Feindesland
mehr, sondern integrierter Bestandteil des römischen
Reiches. Damit war auch die erste zentrale Frage zur Offenburger
Römerzeit hinreichend beantwortet.

Eine überraschende Beantwortung erfuhr unmittelbar im
Anschluss die noch ausstehende Beantwortung der beiden anderen
Zentralfragen, die zur römischen Zivilsiedlung und dem
Straßenverlauf einer möglichen Offenburger Römer Straße. Der
außergewöhnliche Erfolg bei dieser aufregenden Recherche ist
wiederum den beiden Entdeckern des Militärlagers zu verdanken
. Bei ihrer Baubeobachtung eines Neubaus in der Wasserstraße
unmittelbar hinter der frühneuzeitlichen Stadtmauer
stießen Rauschkolb und Schrempp im Juli 2005 unter der Mauerhinterfüllung
im Torbereich einer Tiefgarage tatsächlich auf
ein Stück Römerstraße in einem vorzüglichen Erhaltungszustand
. Auf einer Länge von 5 m und einer Breite von 7,5 m
wurde der Befund dokumentiert und soll hier kurz skizziert

röm. Holzbebauung | 3 1 Erdkeller 11.Jh.

röm. Straßenkörper

Anböschung vordem 14.Jh

2~] röm. Straßenböschung j 4 1 neuzeitlich

röm. Straßengraben

5 unbestimmt

Abb. 20: Die Offenburger
Römerstraße


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